Der unbekannte Hirst
In der ALBERTINA MODERN (UG) ist eine noch unbekannte Seite von Damien Hirst, einem der bekanntesten Künstler der Gegenwart, zu entdecken in der Austellung „Damien Hirst, Drawings“ bis 12. Oktober 2025, kuratiert von Elsy Lahner, assistiert von Lorenz Ecker.
Zum ersten Mal weltweit werden dabei die Zeichnungen des Künstlers in einem Museum gezeigt.
Die Ausstellung gibt interessante Einblicke in Hirsts kreative Entwicklung – von frühen Skizzen seit den
1980er-Jahren bis hin zu Arbeiten, die als Vorbereitung für seine weltberühmten Werke dienten. Für viele seiner bekanntesten Serien verwendete er Zeichnungen um Ideen zu artikulieren, die er für ebenso bedeutsam hielt
wie die fertigen Kunstwerke selbst.
Ein Highlight der Schau ist eine eigens von Hirst angefertigte Zeichenmaschine mit der auch seine
Spin Drawings entstanden sind. Die Besucher haben die Möglichkeit, mit dieser Maschine selbst eigene Zeichnungen anzufertigen.
Neben Zeichnungen zeigt die Ausstellung auch eine Auswahl an skulpturalen Arbeiten aus Hirsts bekanntesten Serien, darunter Natural History und Treasures from the Wreck of the Unbelievable, die sein Schaffen über verschiedene Medien hinweg in einen weiteren Kontext stellen.
Weitere Informationen unter www.albertina.at
(JT Juli 2025)
Abbildungen:
Damien Hirst. Away from the Flock, 1994. 50 × 73 cm, Bleistift auf Papier. Photographed by Stephen White
© Damien Hirst and Science Ltd. All rights reserved/ Bildrecht, Wien 2025
Damien Hirst. Beautiful Temporarily Lost At Sea Drawing, 2008. 47 × 42 cm, 47 × 42 cm
Photographed by Prudence Cuming Associates Ltd © Damien Hirst and Science Ltd. All rights reserved/ Bildrecht, Wien 2025
Damien Hirst. Away from the Flock, 1994. 96 × 149 × 51 cm, Glas, lackierter Stahl, Silikon, Acryl, Kunststoffkabelbinder, Lamm und Formaldehydlösung. Photographed by Prudence Cuming Associates
Ltd © Damien Hirst and Science Ltd. All rights reserved/ Bildrecht, Wien 2025
Die Albertina stillt unser Fernweh
Die Ausstellung „Fernweh - Künstler:innen auf Reisen“ in der Wiener Albertina in der Propter Homines Halle, kuratiert von Elisabeth Dutz, assistiert von Laura Luzianovich, nimmt uns bis 24. August 2025 mit auf Reisen
in den Süden und in die Berge.
Antike Bauwerke, sonnige Landschaften des Südens oder heimische Bergwelten - das Reisen inspirierte zahlreiche Künstler:innen zu neuen Blicken und Bildwelten. Die Sommerausstellung widmet sich dieser künstlerischen Reiselust anhand ausgewählter Meisterwerke des 18. und 19. Jahrhunderts aus dem eigenen Bestand der Albertina – von Johann Wolfgang von Goethe über Caspar David Friedrich bis hin zu Tina Blau.
Die Schau spannt einen Bogen von der „Grand Tour“ – einer mehrjährigen Bildungsreise durch Europa mit
dem Ziel Rom – bis zu den Entdeckungsreisen in ferne Erdteile.
Was in der Renaissance Adelssöhnen vorbehalten war, wurde ab dem 18. Jahrhundert zunehmend zum Bildungsritual des aufstrebenden Bürgertums. Festgelegte Routen gab es nicht, wichtige Destinationen
waren Paris, Lyon, Marseille, Florenz, Pisa und als Ziel die Ewige Stadt.
Die Entdeckungsreise zeigt Arbeiten von Caspar David Friedrich, Johann Wolfgang von Goethe oder Tina Blau. Delikate Zeichnungen und farbintensive Aquarelle lassen die Sehnsucht nach neuen Horizonten, individuellen Naturerlebnissen wie auch Reisebedingungen jener Zeit nachempfinden.
Weitere Informationen unter www.albertina.at
(JT Juli 2025)
Abbildungen:
Christian Georg Schütz. Ehrenbreitstein am Rhein mit der Festung, gegenüber Koblenz, vor
1801
42,7 × 55,8 cm, Feder, Kreide und Aquarell auf Papier. ALBERTINA, Wien. © Foto: ALBERTINA, Wien
Jakob Alt. Der Schiefe Turm von Pisa, 1836. 49 × 42 cm, Aquarell auf Papier. ALBERTINA,
Wien
© Foto: ALBERTINA, Wien
Thomas Ender. Italienische Landschaft, um 1823. 15,7 × 22,5 cm, Aquarell auf Papier. ALBERTINA, Wien.
© Foto: ALBERTINA, Wien
Wir müssen die Moderne anders denken!
In der Ausstellung „Radikal! Künstlerinnen* und Moderne 1910-1950“ im Unteren Belvedere
bis 12. Oktober 2025, kuratiert von Stephanie Auer, treten mehr als 60 Künstlerinnen* aus über 20 Ländern
in einen lebendigen Dialog, wenn Malerei auf Textildesign, Skulptur auf Druckgrafik, Zeichnung auf Fotografie
und Film trifft. Es verbindet sie der Wille, die Grenzen von Kunst und Gesellschaft zu verschieben.
Kunsthistorische Narrative werden neu bewertet.
Statt stilgeschichtliche Einordnungen fortzuschreiben, stellt die Ausstellung die Individualität der einzelnen künstlerischen Praktiken in den Mittelpunkt und eröffnet damit ein künstlerisches Spektrum, das von abstrakt
bis figurativ, von kritisch bis aktivistisch reicht. Radikal sind diese Positionen nicht nur durch das Infragestellen von gesellschaftlichen und künstlerischen Konventionen. Radikal sind vor allem die Konsequenz und die Risikobereitschaft, mit denen die Künstlerinnen* – auch gegen Widerstände – ihren Weg gehen. Viele ihrer Themen haben bis heute nichts an Aktualität eingebüßt.
Die Werke sind Akte der Emanzipation – Zeugnisse des Wandels traditioneller Rollen- und Geschlechterbilder. Die Künstlerinnen* stehen für das Recht auf Selbstbestimmung über den eigenen Körper ein, machen soziale Missstände sichtbar und protestieren gegen Antisemitismus und Rassismus. In der Abstraktion finden sie eine Bildsprache, die individuelle Zuschreibungen wie Herkunft oder Geschlecht in den Hintergrund treten lässt.
Künstlerinnen* der klassischen Moderne gelten – mit wenigen Ausnahmen – noch immer als
Randphänomene, deren Werke stets in Referenz zu denen ihrer männlichen Zeitgenossen bewertet werden.
Die Ausstellung eröffnet neue Perspektiven jenseits einer eurozentrischen Erzählung der Moderne.
Präsentiert werden Werke von Zubeida Agha, Gertrud Arndt, Benedetta, Romaine Brooks, Claude Cahun, Elizabeth Catlett, Sonia Delaunay, Inji Efflatoun, Alexandra Exter, Leonor Fini, Jacoba van Heemskerck van Beest, Hannah Höch, Erika Giovanna Klien, Katarzyna Kobro, Käthe Kollwitz, Lotte Laserstein,
Tamara de Lempicka, Alice Lex-Nerlinger, Jeanne Mammen, Marlow Moss, Alice Neel, Anton Prinner,
Gazbia Sirry, Sophie Taeuber-Arp, Charley Toorop, Madiha Umar, Fahrelnissa Zeid u. v. a.
Die Schau entstand in Kooperation mit dem Museum Arnhem und dem Saarlandmuseum – Moderne Galerie, Saarbrücken.
Die Schreibweise Künstlerinnen* betont die Vielfalt der in der Ausstellung vertretenen Identitäten.
Weitere Informationen unter www.belvedere.at
(JT Juli 2025)
Abbildungen:
Gertrud Arndt, Maskenselbstporträt Nr. 13, 1930 (1996)
Museum Folkwang, Essen, Foto: Jens Nober © VG Bildkunst
Lavinia Schulz, Walter Holdt, Maskenfigur Toboggan Frau, um 1921
Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Foto: Maria Thrun
Milada Marešová, Braut mit Zigarette, 1933
Martina Pachmanová, Foto: Jakub Přecechtěl / Nationalgalerie, Prag © Zlata Marešová
Als wäre die Zeit aus den Angeln gehoben …
Die britische Künstlerin Nika Neelova wurde 1987 in Moskau geboren und lebt und arbeitet seit 2008 in London. Mit teils raumgreifenden Werken entführt sie in eine Welt, in der die Zeit aus den Angeln gehoben scheint. Neelova will, dass die Betrachter die Idee der Zeit, die sie als nichtlinear versteht, durch ihre Werke erleben,
und das auf möglichst poetische, verspielte und forschend-neugierige Weise. Die Künstlerin arbeitet ausschließlich mit gefundenen Objekten und Materialien.
Bis 12. April 2026 entführt das Museum der Moderne Salzburg am Mönchsberg die Besucher in Nika Neelovas Welt mit der Ausstellung „Cascade“, kuratiert von Christina Penetsdorfer.
Aus Fundstücken und Alltagsmaterialien erschafft Neelova teils raumgreifende Skulpturen und Installationen,
in denen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander verschmelzen.
Ihre Kunst erzählt Geschichten von Menschen und Orten, die längst vergangen sind – oder nie existiert haben.
Die Schau lädt dazu ein, Zeit auf eine ganz neue Weise zu betrachten. In die Ausstellung sind darüber hinaus kulturhistorische Objekte und Artefakte sowie Werke bedeutender zeitgenössischer Künstler eingebunden.
Weitere Informationen unter www.museumdermoderne.at
(JT Mai 2025)
Fotos:
Nika Neelova, Lazarus Taxon II, 2023, courtesy of the artist and Noire Gallery, Turin © Nika Neelova
Nika Neelova, Burning Meteors Leave no Dust, 2013, geborgene Flugzeugpropeller in Beton und Asche
gegossen, Privatsammlung, London, © Nika Neelova / Vigo Gallery
Die Stadt der Träume
Die Focus-Schau "Wien, Wien, nur Du allein. WIGAND - ALT - OLÁH" bis 15. Oktober 2025 im Erdgeschoßkabinett der Heidi Horten Collection nimmt ihren Ausgangspunkt in historischen Stadtansichten
aus Aquarellen von Rudolf von Alt und Balthasar Wigand, die Wien und seine Umgebung detailreich dokumentieren. Diese Werke bilden die Basis für die fotografischen Recherchen des zeitgenössischen Künstlers Stefan Oláh, der sich für die Ausstellung auf Spurensuche begibt und die Stadt mit einem heutigen
Blick erneut erfasst.
So treten historische und aktuelle Ansichten in einen spannenden Dialog – ein einzigartiger Blick auf Wien
damals und heute.
Begleitend zur Ausstellung erscheint ein Katalog, der den Dialog der Werke vertieft und neue Perspektiven auf Wien eröffnet.
Ein Schwerpunkt liegt auf den Arbeiten Balthasar Wigands. Seine kleinformatigen Aquarelle, oft eingefasst in
edle Kassetten und Schatullen, waren begehrte Erinnerungsstücke zur Zeit des Wiener Kongresses.
Wigands Ansichten von Palais, Kirchen und beliebten Ausflugszielen Wiens vermitteln ein idealisiertes, aber dennoch charakteristisches Bild der Stadt. Besonders präsent ist das Motiv der Spinnerin am Kreuz.
Die Aquarelle von Rudolf von Alt, dem Sohn Jakob Alts, erfassen Wien in einer Zeit des Umbruchs und der Urbanisierung. Vom Biedermeier bis zur Moderne reicht sein OEuvre, vom Stephansdom über die Karlskirche
bis hin zu Alltagsansichten wie dem Blick in einen Hinterhof oder ein Atelier.
Diesen historischen Bildwelten stellt Stefan Oláh seine fotografischen Recherchen zur Seite. Seit 2015 beschäftigt sich Oláh mit der Frage, wie sich die Orte, die Rudolf von Alt sowie Balthasar Wigand einst
dargestellt haben, heute präsentieren.
Fünf Aquarelle von Rudolf von Alt und mehrere kleinformatige Wiener Stadtansichten in Kassetten von
Balthasar Wigand zeigen Wien im 18. bzw. 19. Jahrhundert. Rund zehn großformatige Fotografien von
Stefan Olah treten diesen historischen Werken gegenüber und eröffnen eine moderne Perspektive auf
vertraute Motive.
So entsteht ein neues Sehen auf das alte Wien.
Weitere Informationen unter www.hortencollection.com
(JT Mai 2025)
Fotos: Heidi Horten Collection
Ein Blick unter die Oberfläche
Welche Geheimnisse verbergen sich wohl unter der Oberfläche von Gustav Klimts berühmten Werken? Wie brachte der Künstler Gold und andere Edelmetalle auf die Leinwand?
Moderne Technologien bieten die Möglichkeit, in die tieferen Malschichten zu blicken und Klimts Arbeitsweise nachvollziehbar zu machen.
Anhand von acht Gemälden präsentiert die Ausstellung „Gustav Klimt – Pigment & Pixel.
Mit Technologie Kunst neu entdecken“ bis 7. September 2025 im Unteren Belvedere, kuratiert von Franz Smola, die Ergebnisse radiologischer und materialtechnischer Untersuchungen, die in
den vergangenen Jahren an Klimts im Bestand des Belvedere befindlichen Werken vorgenommen wurden.
Die Schau zeigt auch die hypothetische Rekonstruktion der Farbigkeit von Klimts sogenannten Fakultätsbildern. Diese monumentalen Leinwände mit allegorischen Darstellungen der Philosophie,
der Medizin und der Jurisprudenz waren ursprünglich für die Decke des Festsaals der Wiener Universität bestimmt, wohin sie aber nie gelangten. In den letzten Tagen des Zweiten
Weltkriegs wurden sie bei einem Brand zerstört. Ihre Erscheinung war bisher lediglich aufgrund von Schwarz-Weiß-Fotos bekannt. In Kooperation mit Google Arts & Culture wurde unter Anwendung
von Künstlicher Intelligenz versucht, ihre ursprüngliche Farbigkeit rekonstruieren.
Weitere Informationen unter www.belvedere.at
(JT April 2025)
Abbildungen:
Gustav Klimt, Fakultätsbild „Die Medizin“, 1901, historische Aufnahme im Vergleich zur Rekolorierung (2021). Österreichische Galerie Belvedere, Wien / Image by Google. Grafik: SCHIENERL D/AD, Wien
Gustav Klimt, Fakultätsbild „Die Medizin“, 1901, Rekolorierung nach historischer Aufnahme (2021). Österreichische Galerie Belvedere, Wien / Image by Google.
Künstlerin – ja, Fotografin - nein
Das Belvedere 21 zeigt bis 31. August 2025 im Obergeschoss die erste große institutionelle Personale
von Maria Hahnenkamp, kuratiert von Stefanie Reisinger.
Maria Hahnenkamp (* 1959 in Eisenstadt) ist eine bemerkenswerte österreichische Künstlerin, die mit radikaler Konsequenz den Mechanismen einer oberflächlichen Bildproduktion entgegentritt und neue Perspektiven des Sehens und Denkens eröffnet.
Seit über dreißig Jahren arbeitet sie mit, durch, über und auch gegen das Medium der Fotografie.
Ausgangspunkt für ihr kritisches und feministisches Werk ist stets eine radikale Infragestellung der Wirkmacht
von Bildern.
Hahnenkamps Œuvre umfasst Fotografien, Arbeiten mit Fotopapier, Diaprojektionen, Videoarbeiten, Installationen und ortsspezifische Interventionen.
Sie bezeichnet sich bewusst als Künstlerin, die mit Fotografie arbeitet – nicht als Fotografin.
Weitere Informationen unter www.belvedere.at
(JT April 2025)
Abbildungen:
Maria Hahnenkamp, O. T. (aus der Serie „Kleid“), 2005/2024. Foto: Johannes Stoll / Belvedere, Wien © Bildrecht, Wien 2025
Ausstellungsansicht "Maria Hahnenkamp", Belvedere 21. Foto: Johannes Stoll / Belvedere, Wien
Maria Hahnenkamp, Rote-Zusammengenähte-Fotos, 1993–1995 / 2018. Foto: Johannes Stoll / Belvedere, Wien © Bildrecht, Wien 2025
Die ALBERTINA KLOSTERNEUBURG öffnet wieder ihre Tore
… und zeigt zu Beginn bis 16. November 2025 die Ausstellung DE SCULPTURA, kuratiert von Angela Stief
und Assistentin Lydia Eder.
Die Schau ist ein Ausloten dessen, was das Thema Skulptur und Plastik heute in der Kunst bedeutet.
Sie gibt Einblicke in das Schaffen nationaler und internationaler Kunstschaffender aus den Gegenwartssammlungen der ALBERTINA.
Ein weiterer Fokus liegt auf der österreichischen Künstlerin Martha Jungwirth, deren Gemälde und Arbeiten
auf Papier gezeigt werden als Hommage zum 85. Geburtstag.
Aus Aluminium, Stahl, Draht, Beton, Holz, Pappmaché, Wolle und gefundenen Materialien gefertigt zieht sich
der skulpturale Schwerpunkt durch alle Ausstellungsräume und zeugt von der zeitgenössischen Vielfalt dieser Gattung. Dabei geht es in der Sammlungspräsentation nicht allein um neue bildhauerische Ansätze, sondern auch um das Zusammenspiel mit klassischen Medien wie Malerei und Zeichnung sowie installativen Arbeiten.
Die Ausstellung beinhaltet skulpturale und plastische Arbeiten von folgenden Künstlern:
Eva Beresin, Bruno Gironcoli, Karl Karner, Soli Kiani, Basil Kincaid, Elena Koneff, Jonathan Meese, Annette Messager, Nam June Paik, Friedrich Panzer, Rudolf Polanszky, Dieter Roth, Markus Schinwald, Toni Schmale, Julian Schnabel, Tschabalala Self, Franz West, Erwin Wurm, Kennedy Yanko.
Zu sehen sind weiters Gemälde und Arbeiten auf Papier von: Herbert Brandl, Cecily Brown, Alexandre Diop,
Jadé Fadojutimi, Martha Jungwirth, Maria Lassnig, Albert Oehlen, Hubert Scheibl, Liliane Tomasko, Xiyao Wang.
Ausstellungsort ist die ALBERTINA KLOSTERNEUBURG – Essl Museum Ausstellungshalle 2 und 3.
An der Donau-Au 1 | 3400 Klosterneuburg T +43 (0)1 534 83 0 | www.albertina.at
Öffnungszeiten: Donnerstag bis Sonntag 10.00 bis 17.00 Uhr
(JT April 2025)
Abbildungen:
Martha Jungwirth. Vladimir Nabokov: Erinnerung, sprich, 2017. 160 × 138 cm, Öl auf Karton. ALBERTINA, Wien. © Martha Jungwirth / Bildrecht, Wien 2025, Foto: ALBERTINA, Wien
Karl Karner. I eat with my bird, 2024. 130 × 90 × 260 cm, Aluminiumguss, Swarovski-Glitter. ALBERTINA, Wien – Familiensammlung Haselsteiner. © Karl Karner, Foto: Karl
Karner
Gar nicht spießbürgerlich – oder doch?
Die neue Frühjahrsausstellung „Biedermeier. Eine Epoche im Umbruch“ im Leopold Museum beleuchtet
auf der Ebene -2, kuratiert von Johann Kräftner, bis 27. Juli 2025 eine vielschichtige und von Widersprüchen geprägte Epoche des 19. Jahrhunderts, der man immer wieder Spießbürgertum zuschreibt.
Zwischen dem Wiener Kongress (1814/15) und der bürgerlichen Revolution von 1848 lebte Europa im Spannungsfeld von Rückzug und Aufbruch, Repression und Innovation.
In der Schau wird anhand von rund 190 Werken von über 70 Künstlern – darunter Gemälde, Aquarelle, Möbel, Kleidungsstücke, Glas- und Porzellanobjekte – ein umfassendes Bild dieser Ära präsentiert.
Der Blick richtet sich auf Wien als Residenzhauptstadt der Habsburgermonarchie, und auf die kulturelle Vielfalt der Kronländer der Donaumonarchie. Neben Wiener Meistern wie Ferdinand Georg Waldmüller und
Friedrich von Amerling, werden auch Werke der Ungarn Miklós Barabás und József Borsos, der Tschechen Antonín Machek und František Tkadlík, dem Venezianer Francesco Hayez und dem
slowenisch-italienischen Künstler Jožef Tominc gezeigt.
Weitere Informationen unter www.leopoldmuseum.org
(JT April 2025)
Abbildungen:
LEOPOLD STÖBER 1807–1832 Der junge Künstler im Kreise seiner Eltern und Geschwister, 1827 Öl auf Leinwand | 100,6 × 116,2 cm LIECHTENSTEIN. The Princely Collections, Vaduz–Vienna Foto: LIECHTENSTEIN. The Princely Collections, Vaduz–Vienna
JOSEF DANHAUSER 1805–1845 Mutterliebe (Die Gattin des Künstlers mit Kind), 1839 Öl auf Leinwand | 50,7 × 42 cm Belvedere, Wien Foto: Belvedere Wien
FERDINAND GEORG WALDMÜLLER 1793–1865 Wiedererstehen zu neuem Leben, 1852 Öl auf Holz | 62,4 × 78,5 cm LIECHTENSTEIN. The Princely Collections, Vaduz–Vienna Foto: LIECHTENSTEIN. The Princely Collections, Vaduz–Vienna
David Hockney in Paris
Die Fondation Louis Vuitton in Paris zeigt bis 1. September 2025 mit der Schau „David Hockney 25 -
Do remember they can’t cancel the Spring”, einen der einflussreichsten Künstler des 20. und 21. Jahrhunderts.
Die Ausstellung vereint mehr als 400 Werke des Künstlers aus den Jahren 1955 bis 2025, darunter Öl- und Acrylmalerei, Zeichnungen mit Tinte, Bleistift und Kohle, digitale Kunst sowie immersive Videoinstallationen.
Gemeinsam mit seinem Partner und Ateliermanager Jean-Pierre Gonçalves de Lima hat der Künstler an der Komposition jeder Sequenz und an der Gestaltung jedes Raumes mitgewirkt, in einem ständigen Dialog mit seinem Assistenten Jonathan Wilkinson.
Hockneys Fähigkeit, sich mit neuen Medien immer wieder neu zu erfinden, ist außergewöhnlich – zuerst
als Zeichner, dann als Meister aller akademischen Techniken, und heute als Vorreiter neuer Technologien.
Weitere Informationen unter www.fondationlouisvuitton.fr/en
(JT April 2025)
Abbildungen:
Fondation Louis Vuitton/David Hockney - Christopher Isherwood and Don Bachardy, 1968. A Bigger Splash, 1967. Portrait of an Artist (Pool with Two Figures), 1972.
Gemeinsam Kunst erleben
Die Ausstellung Nie endgültig! Das Museum im Wandel im mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien widmet sich bis 12. April 2026, kuratiert von Marie-Therese Hochwartner und Dieter Ronte,
dem Wandel der Institution in der Direktionszeit von Dieter Ronte (1979 bis 1989).
Exemplarische Einblicke in die Heterogenität der Sammlungserweiterungen werden mit kulturpolitischen Parametern und programmatischen Entscheidungen dieses Jahrzehnts gegengelesen.
Gerade in Ronte’s Zeit legte man die Grundsteine für Kollaborationen mit Sammlern, war aktiv in gesellschaftspolitischen Belangen und bereitete durch strategische Erwerbungen Sammlungsschwerpunkte
der folgenden Jahrzehnte vor.
„Nie endgültig“ – diese von Hertha Firnberg geprägte Formel - definiert das mumok bis heute als dynamischen Ort des Wandels. Diese Idee wird in der Ausstellung mit interaktiven Möbeln und Dialogräumen lebendig, die
das Museum als Plattform für gemeinsames Forschen, Lernen und Hinterfragen festschreiben.
Die Besucher erwartet ein offenes Ausstellungsformat, in dem Museumspraxis und alles, was sie umfasst, als Beziehungsarbeit verstanden wird. Kunst wird von der Institution so nicht nur gezeigt, sondern gemeinsam reflektiert und erlebt.
Weitere Informationen unter www.mumok.at
(JT April 2025)
Ausstellungsansichten:
Eva Aeppli, L’Aube, 1960. Foto: Klaus Pichler © mumok
Niki de Saint Phalle, Tea Party, ou Le Thé chez Angelina, 1971. Hermann Nitsch, Kleiner Existenz-Altar, 1960. Arnulf Rainer, Übermalung violett, 1961. Arnulf Rainer, Kreuz, 1980. Foto: Klaus Pichler © mumok
Die vielfältige Christa Hauer
Anlässlich ihres 100. Geburtstags widmet sich die Ausstellung „Christa Hauer. Künstlerin, Galeristin, Aktivistin“ bis 1. März 2026 in der Landesgalerie Niederösterreich in Krems dem breit gefächerten
kultur- und gesellschaftspolitischen Engagement der Künstlerin Christa Hauer (1925 – 2013).
Anhand von Werken und Archivalien, die überwiegend aus dem ehemaligen Besitz der Künstlerin stammen, zeichnet die Schau, kuratiert von Alexandra Schantl, Sammlungsleiterin „Kunst nach 1960“ der Landessammlungen Niederösterreich, ein lebendiges Bild ihrer vielfältigen Aktivitäten. Sichtbar wird, dass
Christa Hauer immer am Puls der Zeit war.
Einen Großteil ihrer Sammlung überantwortete die Künstlerin den Landessammlungen Niederösterreich.
Durch weitere Ankäufe bauten die Landessammlungen den Bestand auf rund 1.600 Werke aus dem Familienbesitz Hauer-Fruhmann aus.
In den 1960er-Jahren schuf Hauer mit der Galerie im Griechenbeisl in Wien eine wichtige Plattform für aktuelle Kunst, die sich in den elf Jahren ihres Bestehens durch große Offenheit auszeichnete. Neben bekannten österreichischen Namen wie Christian Ludwig Attersee, Martha Jungwirth, Franz Ringel oder Karl Prantl zeigte die Galerie zahlreiche Ausstellungen von Künstlern aus Deutschland, England, Italien, Ex-Jugoslawien, Ungarn oder auch Indien und Japan. Nach der Schließung der Galerie im Griechenbeisl verlagerte Hauer ab 1971 ihr Wirken auf das nahe von Krems gelegene Schloss Lengenfeld. Innerhalb kürzester Zeit entwickelte sich dieses zu einem kulturellen Treffpunkt. Ausstellungen, Performances sowie Musik- und Literaturabende lockten
Publikum aus nah und fern an.
Darüber hinaus war Christa Hauer 1976/77 federführend an der Gründung der Internationalen Aktionsgemeinschaft bildender Künstlerinnen (IntAkt) und der Durchsetzung der Forderung nach Gleichbehandlung weiblicher und männlicher Kunstschaffender beteiligt.
Weitere Informationen unter www.kunstmeile.at/hauer
(JT April 2025)
Abbildungen:
Christa Hauer. O.T., 1964
Christa Hauer, Selbstporträt, 1945
Copyright: Christa Hauer/Bildrecht, Wien 2025
Neue Version
Die Ausstellung „Remix. Von Gerhard Richter bis Katharina Grosse“ ist bis 7. September 2025 in der ALBERTINA MODERN am Wiener Karlsplatz zu sehen, kuratiert von Constanze Malissa.
In der Musik versteht man unter einem Remix eine neue Version bereits komponierter Musikstücke – die Bearbeitung von Originalaufnahmen, bei der die vorhandenen Stimmen bzw. Tonspuren neu gemischt werden.
So ist auch unsere Präsentation zu verstehen – die Sammlung Viehof und die hauseigene zeitgenössische Sammlung werden hier neu gemischt, um die Stärken und die Aktualität beider Sammlungen aufzuzeigen
und den Besuchern die zeitgenössische Kunst in einem facettenreich komponierten Duett näherzubringen.
Die Sammlung Viehof ist eine der bedeutendsten Privatsammlungen Deutschlands, deren Schwerpunkt die
Kunst des eigenen Landes bildet. Das Augenmerk der Sammlung liegt auf Künstlern, die das Rheinland und seine Kunstzentren Köln und Düsseldorf als Keimzelle der Avantgarde von internationaler Bedeutung prägten.
24 Künstlerpositionen wurden für die große Frühjahrsausstellung ausgewählt, um die Entwicklung der deutschen Malerei und Skulptur nach 1960 darzustellen.
Weitere Informationen unter www.albertina.at
(JT April 2025)
Abbildungen:
Gerhard Richter. Schloss Neuschwanstein (1963), 2013. 190 × 150 cm, Reprint, Druck auf Canson
Fotosatin auf Re-Board. Sammlung Viehof © Gerhard Richter 2025 (27032025)
Jörg Immendorff. Beautiful Voices, 1994–95. 300 × 440 cm, Öl auf Leinwand. © The Estate of Jörg Immendorff, Courtesy Galerie Michael Werner Berlin, London & New York
Katharina Grosse. Ohne Titel, 2018. 290 × 193 cm, Acryl auf Leinwand. Sammlung Viehof © Katharina Grosse / Bildrecht, Wien 2025
Schieles Kunst im Umbruch der Zeit
Bis 13. Juli 2025 widmet das Leopold Museum im Wiener MQ dem zentralen Künstler der Sammlung,
Egon Schiele (1890–1918), eine große monografische Ausstellung.
Die Schau „In Zeiten des Umbruchs. Egon Schieles letzte Jahre: 1914-1918", kuratiert von Kerstin Jesse und Jane Kallir, richtet erstmals den Fokus auf das Spätwerk des Künstlers.
Lediglich knapp zehn Schaffensjahre waren dem Exzentriker gegönnt, bevor er 28-jährig an der
Spanischen Grippe starb. In dieser Dekade schuf Schiele ein umfassendes Œuvre, in denen er sich zwischen 1910 und 1913 mit eigenen Befindlichkeiten sowie der Zerrissenheit einer ganzen Generation auseinandersetzte. Ab 1914 erfuhr Schieles Leben dramatische private wie historische Wendungen, Brüche und Veränderungen,
die seine Radikalität abschwächten. Seine Selbstbezogenheit schwand und er wurde empfänglicher für äußere Realitäten, fokussierte auf neue Themen und veränderte seinen künstlerischen Stil. Sein Strich beruhigte sich, wurde fließender und organischer, und die Dargestellten gewannen an körperlicher Fülle.
Präsentiert werden in der rein monografischen Schau, die sich in neun Themenbereiche gliedert – Suche nach dem Selbst | Paare | Edith Anna Schiele, geb. Harms | Familie | Leben in der Armee | Landschaft | Die weibliche Figur | Porträts | Erfolg und letzte Werke – aus österreichischen und internationalen Sammlungen.
Weitere Informationen unter www.leopoldmuseum.org
(JT April 2025)
Abbildungen:
Egon Schiele. Sitzende Frau mit hochgezogenem Knie, 1917 Bleistift, Gouache auf Papier | 46 × 30,5 cm National Gallery Prague, Foto: National Gallery Prague 2025
Egon Schiele. Mutter mit zwei Kindern II, 1915 Öl auf Leinwand | 149,5 × 160 cm Leopold Museum, Wien, Foto: Leopold Museum, Wien
Egon Schiele. Liebesakt, 1915 Bleistift, Gouache auf Papier | 49,6 × 31,7 cm Leopold Museum, Wien, Foto: Leopold Museum, Wien
Kunst gegen Krisen
Die Ausstellung „Slice of Life. Von Beckmann bis Jungwirth“ im Museum der Moderne Salzburg in der Altstadt im Rupertinum, kuratiert von Barbara Herzog, zeigt bis 19. Oktober 2025 Werke, die in Zeiten von Ausnahmezuständen entstanden sind – als Ausdruck von Unsicherheit, als Akt des Widerstands oder als Hoffnung auf Neubeginn.
Sie spiegeln persönliche und gesellschaftliche Erschütterungen wider und eröffnen neue Perspektiven.
In einer Zeit, die von Kriegen, den Auswirkungen der Klimakrise und gesellschaftlichen Spannungen geprägt ist, wirken die Themen der Ausstellung aktueller denn je.
In herausfordernden Zeiten kann Kunst als Zufluchtsort dienen – sie wird zum Ausdrucksmittel, zum Ventil,
zum Gegenentwurf und zur Möglichkeit, das Unbegreifliche fassbar zu machen.
Statt einer passiven Hinnahme entsteht eine künstlerische Auseinandersetzung, die Perspektiven öffnet und Veränderung sowie einen hoffnungsvolleren Blick in die Zukunft ermöglicht.
So sind auch viele Werke aus den Sammlungen des Museum der Moderne Salzburg in Zeiten des Umbruchs entstanden – geprägt von der existenziellen Bedrohung im Krieg wie bei Max Beckmann, von Erfahrungen
der Flucht wie bei Lyonel Feininger oder vom Kampf um Sichtbarkeit in einem männerdominierten Kunstbetrieb, wie ihn Maria Lassnig thematisiert.
Die in der Ausstellung präsentierten Gemälde, Grafiken, Fotografien und Objekte von Max Beckmann, Margret Bilger, Lyonel Feininger, Greta Freist, Adolf Frohner, Richard Gerstl, Friedensreich Hundertwasser,
Martha Jungwirth, Ernst Ludwig Kirchner, Oskar Kokoschka, Alfred Kubin, Else Lasker-Schüler, Maria Lassnig, Marino Marini, Max Oppenheimer, Madame d’Ora, Florentina Pakosta, Arnulf Rainer, Rudolf Schönwald,
Zbyněk Sekal, Sophia Süßmilch und Wilhelm Thöny reflektieren die jeweiligen gesellschaftlichen und
politischen Verhältnisse zur Zeit ihrer Entstehung.
Weitere Informationen unter https://www.museumdermoderne.at/
(JT März 2025)
Abbildungen:
Ernst Ludwig Kirchner, Landschaft, 1916, Öl auf Leinwand, Museum der Moderne Salzburg, Foto: Andrew Phelps
Else Lasker-Schüler, Der Bund der wilden Juden, 1923, aus „Theben. Gedichte und Lithographien“, Buch mit 10 handkolorierten Lithografien, Museum der Moderne Salzburg, Foto: Bettina Salomon
Oskar Kokoschka, Mädchenbildnis, um 1913, Öl auf Leinwand, Museum der Moderne Salzburg © Fondation Oskar Kokoschka / Bildrecht, Wien, 2025, Foto: Rainer Iglar
Michael Pammesberger schlägt in Krems auf
Das Karikaturmuseum Krems widmet bis 1. Februar 2026 dem Karikaturisten Michael Pammesberger (geboren am 2. September 1965 in Bad Ischl) anlässlich seines 60. Geburtstags
die große Personale „Planet Pammesberger“, kuratiert von Gottfried Gusenbauer und Anna Steinmair.
Pammesberger ist einer der herausragendsten Karikaturisten Österreichs, der täglich die politischen Abgründe Österreichs sowie gesellschaftliche Themen zeichnerisch kommentiert, seit 1997 täglich für den Kurier.
In seinen Karikaturen bringt er mit präzisem Strich und scharfsinnigem Witz Politik und Zeitgeschehen auf
den Punkt. Sein Motto dabei: „Ich schreck’ beim Zeichnen vor nichts zurück.“
Die Ausstellung umfasst einen Querschnitt durch Pammesberger’s Werk und zeigt ihn als Chronisten der
letzten 30 Jahre – von aktuellen bis hin zu frühen Arbeiten und gezeichneten Reiseberichten.
Der Zeichner fängt die Nuancen menschlichen Handelns ein und verwandelt sie in brillante Kunst.
Parallel zur Ausstellung erscheint das Buch „Planet Pammesberger“.
Weitere Informationen unter www.karikaturmuseum.at
(JT Feb. 2025)
Fotos: Kurier/Jürg Christandl, Michael Pammesberger
Wien feiert 200 Jahre Johann Strauss
Die innovative Art & Tech Exhibition „JOHANN STRAUSS – NEW
DIMENSIONS“ macht das musikalische Genie von Johann Strauss in einer immersiven,
informativen und interaktiven Art und Weise im neuen Johann Strauss Museum, zwischen Wiener
Staatsoper und Naschmarkt, in der Friedrichstraße 7 im 1. Wiener Bezirk, erlebbar.
Hier tauchen die Besucher in die Welt des Walzerkönigs ein. Die Ausstellung zeigt das Leben und Werk von Johann Strauss in all seinen Dimensionen. Auf einer Fläche von ca. 900 m² beeindruckt die Schau durch technische und künstlerische Exzellenz und bietet eine multimediale Symphonie aus Entertainment und Geschichte, die sich über sieben Akte erstreckt.
„JOHANN STRAUSS – NEW DIMENSIONS" ist ein privat finanziertes, ganzjähriges Highlight des Johann Strauss Festjahres
2025.
Zusammen mit den vielfältigen Aktivitäten
von Johann Strauss 2025 Wien, unter der Leitung von Festival-Intendant Roland Geyer, wird der 200. Geburtstag des Walzerkönigs mit allen Wienern und
Gästen der
Stadt gefeiert.
Weitere
Informationen unter www.johannstraussmuseum.at/de
Übrigens: Die Tickets zur Ausstellung bieten sich auch als Weihnachtsgeschenk an!
(JT Nov. 2024)
Foto © Philipp Lipiarski
Käthe Leichter - Ikone der sozialistischen Frauenbewegung
2025 feiert das Frauenreferat der Arbeiterkammer sein 100-jähriges Bestehen, der Geburtstag seiner ersten Leiterin, Käthe Leichter, jährt sich zum 130. Mal.
Im Waschsalon Nr. 2, Karl-Marx-Hof, Halteraugasse 7, 1190 Wien, wird bis 1. März 2026 die
Sonderausstellung „Käthe Leichter. Und die Vermessung der Frauen“ gezeigt.
Käthe Leichter ist eine der einflussreichsten Persönlichkeiten der Arbeiterbewegung der Ersten Republik, sie ist „die intellektuelle Kraft der sozialistischen Frauenbewegung“. Als erste Leiterin des Frauenreferats der Wiener Arbeiterkammer führt sie detaillierte Studien zu den Lebens- und Arbeitsbedingungen berufstätiger Frauen durch und avanciert zu einer Pionierin der Sozialforschung.
Käthe Leichters damals erhobene Forderung hat bis heute nichts an Aktualität verloren:
„Gleicher Lohn für gleiche Leistung!“ - und das ist beschämend!
Leichter zählt zu den engsten Mitarbeiterinnen Anna Boscheks, der ersten Gewerkschafterin im Parlament. Käthe findet in Boschek eine erfahrene Beraterin, umgekehrt unterstützt sie die Abgeordnete bei Gesetzes- und Initiativanträgen. Diese intensive Zusammenarbeit bestimmt maßgeblich die Frauenpolitik der Ersten Republik.
Ab dem Frühjahr 1919 arbeitet Käthe im Finanzministerium und als wissenschaftliche Mitarbeiterin Otto Bauers in der Staatskommission für Sozialisierung. Deren Bemühungen scheitern schließlich am Widerstand der Christlichsozialen. Immerhin kann 1919 das Gesetz zur Errichtung von Betriebsräten umgesetzt werden. Es trägt auch Käthes Handschrift.
Obwohl Bauer der Überzeugung ist, dass Käthe „einer der gescheitesten Menschen in der Partei“ ist, wird sie es nie in „die erste Reihe“ schaffen, weder für den Nationalrat noch für den Wiener Gemeinderat kandidieren.
Geboren wird Käthe am 20. August 1895 als Marianne Katharina Pick in eine gutsituierte jüdische Familie in Wien.
1921 heiratet Käthe Pick den Juristen und Journalisten Otto Leichter, den sie in der Jugendbewegung kennengelernt hat. 1924 kommt der erste Sohn Heinz zur Welt, 1930 der zweite, Franz.
Im März 1942 wird Käthe Leichter in die Heil- und Pflegeanstalt Bernburg an der Saale verbracht und im Rahmen der Massenvernichtungsaktion „Sonderbehandlung 14 f 13“ ermordet.
Weitere Informationen unter www.dasrotewien-waschsalon.at
(JT Sep. 2024)
Fotos: Leichter Family Archive