Johann Strauss - Superstar

 

Anlässlich des 200. Geburtstages von Johann Strauss Sohn (1825—1899) im Jahr 2025 widmet das Theatermuseum am Lobkowitzplatz 2, 1010 Wien, in Kooperation mit der Wienbibliothek im Rathaus vom 4. Dezember 2024 bis 23. Juni 2025 die große Jahresausstellung dem bewegten Leben und Werk des weltberühmten Komponisten. 

Johann Strauss war ein Superstar seiner Zeit, der mit seinem künstlerischen Werk – von der Tanzmusik über Konzertmusik bis zu seinen Bühnenwerken – sein Publikum zu Begeisterungsstürmen hinriss. Ausgedehnte Tourneen führten ihn durch ganz Europa und um die halbe Welt bis in die USA.

 

JOHANN STRAUSS - DIE AUSSTELLUNG zeigt neben originalen Objekten aus den Beständen des Theatermuseums Exponate aus der Strauss-Sammlung der Wienbibliothek im Rathaus, die ihrer einzigartigen Bedeutung wegen Eingang in das „Gedächtnis der Menschheit“-Register der UNESCO gefunden hat.

Als besondere Highlights sind die Originalpartitur der Operette „Die Fledermaus“ und ein Exemplar der äußerst seltenen Erstausgabe des Walzers für die Welt „An der schönen blauen Donau“ zu sehen.

Leihgaben aus dem Wien Museum und aus namhaften Institutionen veranschaulichen theaterhistorische, politische und wirtschaftliche Zusammenhänge.

Strauss’ strapaziöser Lebenswandel wird ebenso beleuchtet wie seine Beziehung zu Eltern, Brüdern, drei Ehefrauen und Liebschaften.

 

Weitere Informationen unter www.theatermuseum.at

(JT Nov. 2024)

Abbildungen:

Ausstellungssujet Johann Strauss aus "Dr. Otto Böhlers Schattenbilder" © KHM-Museumsverband

Johann Strauss mit faksimiliertem Namenszug und Notenautograf. Anonym, o.D. © KHM

Museumsverband, Theatermuseum 

Ein kunsthistorischer Schatz

 

Das Leopold Museum im Wiener Museumsquartier zeigt bis 9. März 2025 die Ausstellung 

POESIE DES ORNAMENTS. DAS BACKHAUSEN-ARCHIV, die sich den außergewöhnlichen kunstgewerblichen und unternehmerischen Leistungen und der Geschichte eines der bedeutendsten textilen Traditionsbetriebe Österreichs bzw. Wiens widmet.

Die Kuratorinnen sind Ursula Oswald-Graf und Aline Marion Steinwender.

 

Das im Jahr 1849, vor 175 Jahren, gegründete Unternehmen Backhausen zählt zu den traditionsreichsten Möbel- und Dekorstoffproduzenten der österreichischen und Wiener Kultur- und Wirtschaftsgeschichte.

Zurückgehend auf den 1811 nach Wien emigrierten Jakob Backhausen blieb der Betrieb Jahrzehnte

in Familienbesitz. Dem Unternehmen oblag die textile Ausstattung der prestigeträchtigsten Prachtbauten Wiens zur Gründerzeit und es prägte die Wiener Moderne auf nationaler wie internationaler Ebene, indem es über viele Jahre hinweg verstand, Tradition und Avantgarde miteinander zu verweben.

 

Die Ausstellung Poesie des Ornaments beleuchtet einzelne Produktionsschritte – vom Entwurf über Stoffmuster bis hin zur Anwendung – und rückt Textilien, die von historischen Aufnahmen zum Teil bekannt sind, in den Fokus der Betrachtung. Anhand von diversen Themenkomplexen gewährt die Schau einen Einblick in die musealen Bestände des über tausende Objekte umfassenden

Backhausen-Archivs und macht dieses in dieser Fülle einer breiten Öffentlichkeit erstmalig zugänglich.

Dank und Gedenken des Leopold Museums gilt in besonderem Maße Dr. Louise Kiesling (1957–2022), die sich für die systematische wissenschaftliche Aufarbeitung, die Inventarisierung, die fotografische Dokumentation und die Lagerung nach musealen konservatorischen Standards eingesetzt hat und damit den Erhalt dieses kostbaren kulturellen Erbes sicherte. Ohne ihre wertvolle Arbeit für das Backhausen-Archiv, welches seit 2022 als Einheit ob seiner Einzigartigkeit unter Denkmalschutz steht, würde diese Ausstellung nicht möglich sein.

 

Weitere Informationen unter www.leopoldmuseum.org

(JT Nov. 2024)

Abbildungen:

HERMINE WEISS Entwurf 1893–? Dess. 9148, 1914 Gouache auf Buntpapier | 63,7 × 51,5 cm Backhausen-Archiv, Vermächtnis von Frau Dr. Louise Kiesling, Dauerleihgabe im Leopold Museum Foto: Backhausen-Archiv

JUTTA SIKA 1877–1964 Skizzennummer 684, 1905 Bleistift, Tusche, Goldfarbe, Aquarell auf Papier | 17,6 × 20,5 cm Backhausen-Archiv, Vermächtnis von Frau Dr. Louise Kiesling, Dauerleihgabe im Leopold Museum Foto: Backhausen-Archiv

REINHOLD VÖLKEL Entwurf 1873–1938 Dess. 10124, 1926 Buntstift, Aquarell, Gouache, Kreide auf Papier | 46,4 × 55,3 cm Backhausen-Archiv, Vermächtnis von Frau Dr. Louise Kiesling, Dauerleihgabe im Leopold Museum Foto: Backhausen-Archiv

Jim Dine – zeichnender Maler

 

Die ALBERTINA zeigt in ihrer Tietze Galerie bis 23. März 2025 die Ausstellung „Jim Dine“ – kuratiert von Klaus Albrecht Schröder und Consanze Malissa - und damit die Highlights ihrer großen Bestände an seinen Werken – eine repräsentative Auswahl der großzügigen Schenkung des Künstlers, die sein Oeuvre facettenreich präsentiert.

 

Jim Dine wird gerne als einer der Pioniere der Pop-Art rubriziert, das ist aber ein Missverständnis.

Er selbst bezeichnet sich als zeichnenden Maler und ist zu Recht davon überzeugt, dass er in keine Kunstrichtungen oder Ismen einzugliedern ist. Der freie und unkonventionelle Umgang mit den Möglichkeiten von Malerei, Zeichnung und Druckgrafik und die Offenheit für Experimente, ob sie nun

in die Abstraktion führen oder dem Gegenständlichen verbunden bleiben, sind Ausdruck seiner wertfreien Begegnung mit dem Bildgegenstand.

Dine experimentiert mit vielseitigen Techniken und Materialien und thematisiert Jugend und Alter, Intimität und Extraversion sowie Serialität und Kreativität auf dem Papier. Seine gegenständlichen Bildmotive sind als Stellvertreter des Künstlers zu lesen, als Vergegenständlichung seiner Gefühle,

wie Dine selbst erklärt.

 

Weitere Informationen unter www.albertina.at

(JT Nov. 2024)

Abbildungen:

Jim Dine. B/W Robe BW proof, 2019. 190 x 120 cm, Holzschnitt. ALBERTINA, Wien – Schenkung des Künstlers und von Diana Michener © Bildrecht Wien, 2024
Jim Dine. New Pinocchio #16, 2003. 145 x 90 cm, Radierung, handcoloriert, auf Kapa montiert
ALBERTINA, Wien – The ESSL Collection © Bildrecht, Wien 2024
Jim Dine. Bleeding Boy, 2008. 170 x 100 cm, Linolschnitt. ALBERTINA, Wien – Schenkung des Künstlers und von Diana Michener © Bildrecht, Wien 2024

Wien feiert 200 Jahre Johann Strauss


Die innovative Art & Tech Exhibition „JOHANN STRAUSS – NEW DIMENSIONS“ macht das musikalische Genie von Johann Strauss in einer immersiven, informativen und interaktiven Art und Weise im neuen Johann Strauss Museum, zwischen Wiener Staatsoper und Naschmarkt, in der Friedrichstraße 7 im 1. Wiener Bezirk, erlebbar.

 

Hier tauchen die Besucher in die Welt des Walzerkönigs ein. Die Ausstellung zeigt das Leben und Werk von Johann Strauss in all seinen Dimensionen. Auf einer Fläche von ca. 900 m² beeindruckt die Schau durch technische und künstlerische Exzellenz und bietet eine multimediale Symphonie aus Entertainment und Geschichte, die sich über sieben Akte erstreckt.


„JOHANN STRAUSS – NEW DIMENSIONS" ist ein privat finanziertes, ganzjähriges Highlight des Johann Strauss Festjahres 2025.

Zusammen mit den vielfältigen Aktivitäten von Johann Strauss 2025 Wien, unter der Leitung von Festival-Intendant Roland Geyer, wird der 200. Geburtstag des Walzerkönigs mit allen Wienern und Gästen der Stadt gefeiert.

Weitere Informationen unter www.johannstraussmuseum.at/de
Übrigens: Die Tickets zur Ausstellung bieten sich auch als Weihnachtsgeschenk an!
(JT Nov. 2024)

Foto © Philipp Lipiarski 

Meister der Neuen Sachlichkeit

 

Mit einer umfassenden Retrospektive – kuratiert von Laura Feurle und Marianne Hussl-Hörmann - widmet sich das Leopold Museum bis 16. Februar 2025 auf der Ebene -1 dem vielschichtigen Œuvre Rudolf Wackers (1893–1939) als einem der bedeutendsten österreichischen Beitrag zur Neuen Sachlichkeit in Europa.

 

Anhand von rund 250 Exponaten zeichnet Rudolf Wacker. Magie und Abgründe der Wirklichkeit die Entwicklung des Vorarlberger Malers und Zeichners nach und zeigt die künstlerische Qualität und technische Perfektion seines Gesamtwerks auf.

Im Fokus von Wackers Interesse standen seine nächste Umgebung, die in seinen Stillleben verdichtete Magie des Alltäglichen, die Landschaften seiner Heimat, der weibliche Akt sowie das Selbstporträt.

Sein Leben und Schaffen war untrennbar mit den gesellschaftspolitischen Ereignissen der 1910er- bis 1930er-Jahre verwoben. 1914 führte der Erste Weltkrieg den engagierten Kunststudenten von Weimar an die Ostfront, danach für viele Jahre in russische Kriegsgefangenschaft. Wieder in Freiheit, erreichte Wackers expressive Handschrift in der Zeichnung frühe Höhepunkte. Mitte der 1920er-Jahre entwickelte er eine eigenständige neusachliche Position.

Puppen avancieren in dieser Zeit erstmals zu den Hauptfiguren seiner Gemälde.

In den 1930er-Jahren sind es abermals Puppen, mit denen Wacker seine Ideologiekritik am Nationalsozialismus und das Gefühl der Ohnmacht in Zeichnungen und Lithografien zum Ausdruck brachte. Entmündigte Marionetten oder subtile Widerständlerinnen, nackte, sexualisierte und explizit weibliche Puppenkörper mit ausgekugelten Gelenken, leeren Blicken oder zerklüfteten Gesichtern weisen auf eine durch den faschistischen Zeitgeist existenziell bedrohte Welt hin.

In den letzten Lebensjahren vor seinem frühen Tod resignierte Wacker angesichts der politischen

Lage zunehmend, er zog sich ins Private und in die Natur zurück. Er geriet ins Visier der Gestapo, wurde der Nähe zum Kommunismus verdächtigt und verlor seine Funktionen in den regionalen Künstlervereinigungen sowie seinen Posten als Zeichenlehrer in Bregenz.

 

Weitere Informationen unter www.leopoldmuseum.org

(JT Nov. 2024)

Abbildungen:

RUDOLF WACKER 1893–1939 Stillleben mit Puppe, Kerze und Hyazinthe, 1925 Öl auf Leinwand | 65 ×

50 cm Kunstsammlung der Landeshauptstadt Bregenz Foto: Landeshauptstadt Bregenz/Günter König

RUDOLF WACKER 1893–1939 Stillleben mit Nippfigur, 1932 Mischtechnik auf Holz | 56 × 43 cm

Privatsammlung Hessen, Deutschland Foto: Privatsammlung Hessen, Deutschland

RUDOLF WACKER 1893–1939 Puppenköpfchen mit Sprüngen, 1937 Öl auf Platte | 26 × 24 cm

MUSEUM ORTNER, Wien, courtesy Kunsthandel Giese & Schweiger, Wien Foto: Alexander

Mitterer/Print Alliance

Unverwechselbar – markant - schwarz

 

Die Schau AMOAKO BOAFO - PROPER LOVE zeigt bis 12. Jänner 2025 im Unteren Belvedere in Wien zentrale Gemälde von Amoako Boafo (* 1984 in Accra) von 2016 bis heute.

 

Als eine der wichtigsten Stimmen einer neuen Generation von schwarzen Künstlern porträtiert Boafo Freunde, Bekannte und Personen des öffentlichen Lebens, die ein gegenwärtiges Bild von schwarzer Selbstwahrnehmung vermitteln.

Im Belvedere lässt sich Boafos unverwechselbarer Stil neben den Ikonen der Wiener Moderne betrachten, auf deren Einfluss der Künstler sich beruft und die er ins Zeitgenössische übersetzt. Nach einem Kunststudium in Accra studierte er ab 2014 an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Hier erlebte er nicht nur künstlerisch seine prägenden Jahre, er entwickelte auch seinen markanten Stil, der sich durch den ungewöhnlichen Einsatz von Fingermalerei auszeichnet. Daraus resultiert die plastische Darstellung des menschlichen Körpers, die in malerischer Hinsicht einen starken Kontrast zu den plan gestalteten Bildpartien herstellt.

 

Die von Boafo porträtierten Personen verkörpern die Vorstellung von einem schwarzen Selbstverständnis, das sich aus der eigenen Kultur speist, was als Akt des Widerstands gegen rassistische Zuschreibungen der weißen Mehrheitsgesellschaft zu verstehen ist.

Diese Form der schwarzen Subjektivität äußert sich auch im Erscheinungsbild der Porträtierten, die den Betrachtern als selbstbewusste Individuen entgegentreten und oft direkten Blickkontakt suchen.

Boafo inszeniert die Kleidung collagenartig mit ornamentalen Details, die mittels eines Druckverfahrens auf die Leinwand übertragen werden.

 

Kurator Sergey Harutoonian und Assistenzkuratorin Vasilena Stoyanova haben für die Schau mehr als 50 Werke zusammengestellt, die Boafos bisheriges Schaffen abbilden.

Weitere Informationen unter www.belvedere.at

(JT Nov. 2024)

Abbildungen:

Amoako Boafo, Sunflower Field, 2022. Foto: Mariane Ibrahim. © 2024 Amoako Boafo / Licensed by

Bildrecht, Vienna

Amoako Boafo, Mr. Palm with the Yellow Ball, 2019. Foto: Johannes Stoll / Belvedere, Wien © 2024

Amoako Boafo / Licensed by Bildrecht, Vienna

Amoako Boafo, Enyonam’s Black Shawl, 2020. Foto: Johannes Stoll / Belvedere, Wien © 2024 Amoako

Boafo / Licensed by Bildrecht, Vienna

13 Gemälde in Tokyo erzählen von der Kunst von Wade Guyton

 

Der Espace Louis Vuitton Tokyo zeigt bis 16. März 2025 die Ausstellung „Thirteen Paintings“

des amerikanischen Künstlers Wade Guyton (geb. 1972, Hammond, Indiana, USA).

Die erste Ausstellung Guytons in Japan ist Teil des „Hors-les-murs“-Programms der Fondation

Louis Vuitton, das in den Espaces Louis Vuitton in Tokio, München, Venedig, Peking, Seoul und Osaka noch nie gezeigte Werke aus der Sammlung präsentiert und damit das Engagement der Fondation für internationale Projekte unterstreicht.

 

Wade Guyton ist bekannt für sein konzeptuell anspruchsvolles Werk, das sich über mehr als zwei Jahrzehnte erstreckt und verschiedene Medien und Materialien umfasst: Fotografie, Skulptur, Video, Bücher und Arbeiten auf Papier. Besonders bekannt sind seine großformatigen, mit einem Tintenstrahldrucker hergestellten Leinwände, die Motive wie Monochrome, Flammen, die getippten Buchstaben X und U sowie die Website der New York Times zeigen. Sein Werk spielt eine zentrale Rolle im künstlerischen Diskurs über den Beginn des digitalen Zeitalters.

Seine Arbeiten, so Wade Guyton, „sind Drucke und keine Drucke, Fotografien und keine Fotografien, Gemälde und keine Gemälde. Die Arbeiten sind in diesem Zustand der Ungewissheit zu Hause.

Wie sie definiert werden, hängt vom Standpunkt des Betrachters ab“.

 

Guytons Gemälde entstehen, indem er Leinwände mehrmals durch großformatige Tintenstrahldrucker schickt um Motive und Buchstaben zu drucken. Fehler, Tropfen und Fehldrucke, die Teil des gesamten Kompositionsprozesses sind, machen die Einzigartigkeit der Werke aus. Das Gerät wird zu seinem Pinsel und seiner Signatur.

 

Die Ausstellung präsentiert „Untitled“ (2022), eine Serie von dreizehn Gemälden aus der Sammlung, die hier zum ersten Mal öffentlich gezeigt werden. Einige der Motive sind Fotografien, die der Künstler in seinem Studio in der Bowery in New York aufgenommen hat: Leinwände, die auf dem Boden liegen, Screenshots von der Website der New York Times, Bitmap-Dateien und frische Tinte von Gemälden,

die noch im Entstehungsprozess sind.

Alle Arbeiten wurden mit einem Epson SureColor P9000-Drucker erstellt.

 

Weitere Informationen unter www.espacelouisvuittontokyo.com/en/

(JT Nov. 2024)

Abbildungen: Espace Louis Vuitton Tokyo/Wade Guyton

Die im Schatten sieht man jetzt

 

Kuratiert von Klaus Albrecht Schröder, und Ciprian Adrian Barsan (C.A.B.) zeigt die ALBERTINA

in der Pfeilerhalle bis 2. März 2025 die Ausstellung Adrian Ghenie. Schattenbilder.

 

Das Werk weniger Künstler ist so komplex wie jenes von Adrian Ghenie (*1977, Baia Mare, Rumänien). Mehrdeutigkeit, zu der auch das Oszillieren zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktionen zählt, ist das zentrale Merkmal von Ghenies Kunst.

Der Künstler fühlt sich immer schon von Horror und Suspense angezogen. Er liebt Alfred Hitchcocks Ästhetik des Unheimlichen.

 

Im Zyklus der Schattenbilder greift Ghenie auf verschollene und vernichtete Bilder Egon Schieles zurück. Die meist kleinen Reproduktionen der verlorenen Werke Schieles überliefern nur mehr deren typische Gestik und exaltierte Körpersprache.

Adrian Ghenie materialisiert diese Schatten der Bilder Schieles wieder. Er schenkt ihnen neue Farbe, Plastizität und Fleischlichkeit. Der Zyklus Ghenies bietet jedoch keine Rekonstruktion der verlorenen Originale.

Ghenies unvergleichliche Bildsprache ist gesättigt von der zerstörerischen Energie unserer Zeit.

Dem kommen die theatralischen Gesten und exaltierten Haltungen der Figuren von Schieles Schattenbildern entgegen. Ihre verrenkten Körper sind das Gegenbild zur in sich ruhenden Persönlichkeit.

 

Weitere Informationen unter www.albertina.at

(JT Okt. 2024)

Abbildungen:

Adrian Ghenie. Studie nach Die Selbstseher I, 2024. 140 x 120 cm, Kohle auf Papier. ©️ Adrian Ghenie.

Foto © Infinitart Foundation

Adrian Ghenie. Kniender männlicher Akt mit erhobenen Händen 1, 2024. 210 x 150 cm, Öl auf

Leinwand. ©️ Adrian Ghenie. Foto © Infinitart Foundation 

Der Meister des Absurden

 

Die ALBERTINA MODERN am Wiener Karlsplatz präsentiert bis 9. März 2025 mit der Schau

ERWIN WURM. DIE RETROSPEKTIVE ZUM 70. GEBURTSTAG einen der erfolgreichsten und bekanntesten internationalen Künstler der Gegenwart.

Kuratorin Antonia Hoerschelmann und Assistenzkuratorin Lydia Eder zeigen Erwin Wurm’s

(*1954 Bruck/Mur) Schlüsselwerke wichtiger Stationen seines gesamten vielseitigen Schaffens.

Der Bogen spannt sich von den Anfängen in den 1980er- Jahren bis hin zu erstmals hier gezeigten sowie eigens für diesen Anlass entstandenen Arbeiten.

Skulpturen, Zeichnungen und Handlungsanweisungen, Videos und Fotografien laden ein, das

Paradoxe und Absurden der Welt zu beleuchten und zu sehen, wie sehr der Künstler das Vorhandene immer wieder neu denkt und neu gestaltet.

 

Erstmals wird aus Anlass seines 70. Geburtstags in der ALBERTINA MODERN eine umfassende Retrospektive zu seinem vielseitigen Œuvre in allen künstlerischen Medien zu sehen sein. Dabei werden neben den Hauptlinien, also neben seinen markanten Skulpturen, auch der Öffentlichkeit weniger bekannte, aber ebenso bedeutende Werke und Werkgruppen vorgestellt. 

 

Weitere Informationen unter www.albertina.at

(JT Okt. 2024)

Abbildungen:

Erwin Wurm, Untitled (aus der Serie Substitutes), 2024. 188 × 50 × 56 cm, Stahl, Acrylharz, Beton

© Erwin Wurm / Bildrecht, Wien 2024. Foto: Markus Gradwohl

Erwin Wurm. Dreamer on Knees, 2024. 100 × 110 × 95 cm, Aluminium, Farbe, Kleidung, Mischtechnik.

Sammlung Guido Maria Kretschmer und Frank Mutters © Erwin Wurm / Bildrecht, Wien 2024. Foto:

Markus Gradwohl

Erwin Wurm. Observer (aus der Serie Skins), 2024. 225 × 40 × 40 cm, Polyurethan, Metallstuhl

© Erwin Wurm / Bildrecht, Wien 2024. Foto: Markus Gradwohl 

Die Faszination des antiken Pompeji

 

Die Ausstellung "DIE LETZTEN TAGE VON POMPEJI" in der Wiener MARX Halle bietet

bis 4. Jänner 2025 die einzigartige Chance, in die faszinierende Welt des antiken Pompeji einzutauchen und die letzten Augenblicke der Stadt hautnah mitzuerleben.

Der Produzent der Ausstellung, Jelle de JongCEO von Madrid Artes Digitales, der Veranstalter 

Dr. Nepomuk SchesslGeschäftsführer von Alegria Exhibition, und die Kuratorin Míriam Huéscar 

aus Madrid freuen sich, diese einzigartige immersive Ausstellung nach Wien zu bringen.

 

Die Ausstellung bietet ein beeindruckendes Erlebnis, bei dem moderne Virtual-Reality-Technik und fesselnde Projektionen das Leben im alten Pompeji auf lebendige Weise wieder zum Leben erwecken. Man wird  in das Leben der Stadt kurz vor der Katastrophe im Jahr 79 n. Chr. und durch die Straßen, Plätze und Tempel der römischen Stadt geführt.

Ein spektakuläres Erlebnis für die ganze Familie und eine grandiose Mischung aus Unterhaltung und Wissensvermittlung, die auf spielerische Weise Geschichte lebendig macht.

Der Ausstellungsbereich empfängt seine Gäste mit Informationen über die Stadt und das Römische Reich, einer Einführung zur Epoche sowie faszinierenden Repliken von Exponaten und Artefakten.

Die Show lässt die Besucher das tragische Ende Pompejis durch den Ausbruch des Vesuvs erleben.

Ein außergewöhnliches Abenteuer bietet das Metaversum. Hier können sich die Besucher in Form von virtuellen Avataren frei im Raum bewegen und die berühmte Villa der Mysterien besichtigen. Ebenso haben die Gäste die Gelegenheit, mittels Virtual Reality die wichtigste Freizeitbeschäftigung der Pompejianer hautnah mitzuerleben. So fährt man mit einem Streitwagen in ein dicht besetztes Amphitheater, in dem ein gespanntes Publikum darauf wartet, Zeuge eines packenden Gladiatorenkampfes zu werden.

 

Ein aufregendes Erlebnis für die ganze Familie!

Kinder unter 14 Jahren müssen in Begleitung ihrer Eltern sein.

Weitere Informationen unter https://pompeji-experience.com/wien/

(JT Okt. 2024)

Foto ©  Alegria Exhibition GmbH 

Neues in der Kunsthalle im Museumsquartier Wien


Die Kunsthalle Wien im MQ präsentiert bis 26. Jänner 2025 Werke von Aleksandra Domanović.

Die Künstlerin konzentriert sich in ihrer Arbeit auf die Überschneidungen zwischen Technologie, Geschichte und Kultur und untersucht, wie diese unser Verständnis von Identität und aktueller Gesellschaft prägen.

Die Ausstellung vereint Skulpturen, Videos, Drucke, Fotografie und digitale Medien aus den letzten achtzehn Jahren.

Mit über vierzig Werken beleuchtet sie die Entwicklung einer spielerischen und zugleich kritischen Praxis, geprägt von der Informationskultur im Post-Internet-Zeitalter.

Es ist die erste Ausstellung von Domanovićs Arbeiten in Österreich und die größte Präsentation ihres Werks bislang.

 

Mit Nora Turato’s 62 Meter langem Wandbild eröffnet die Kunsthalle Wien die neue jährliche Auftragsarbeit im öffentlichen Raum für die Vitrinen des Museumsquartier-Gebäudes. Zu sehen

bis 14. September 2025.

Turato verwendet in ihren Arbeiten Sprache als zentrales Material und setzt sich spielerisch mit den Machtstrukturen ihrer gesprochenen und geschriebenen Form auseinander. Dieses neue Werk stellt einen Schrei dar und damit eine der ursprünglichsten und ungehemmtesten Ausdrucksformen.

 

Weitere Informationen unter www.kunsthallewien.at

(JT Okt. 2024)

Abbildungen:

Aleksandra Domanović, Open Man, 2016, Courtesy die Künstlerin und Tanya Leighton, Berlin und Los

Angeles, Foto: Gunter Lepkowski

Aleksandra Domanović, Substances of Human Origin, 2015, Courtesy die Künstlerin und Tanya

Leighton, Berlin und Los Angeles, Foto: Gunter Lepkowski

Nora Turato, Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa!!!!!!, Kunsthalle Wien 2024, Courtesy die Künstlerin, Foto: Iris Ranzinger

Ein Finne in Wien

 

Die Ausstellung „Finnland erfinden“ in der Orangerie des Unteren Belvedere lädt bis

2. Februar 2025 ein, den spannenden Wechselwirkungen in Akseli Gallen-Kallela’s künstlerischer Auseinandersetzung mit Land und Leuten seiner Heimat, dem finnischen Nationalepos Kalevala, der Idee des Gesamtkunstwerks und der nordischen Landschaft nachzuspüren. Kuratorin ist Arnika Groenewald-Schmidt.

Der Künstler zählte zum internationalen Netzwerk der Wiener Secession, sein Werk wurde von der Avantgarde des „Wien um 1900“ bewundert.

Mit der Ausstellung im Belvedere soll der heute berühmteste Künstler Finnlands in der Stadt seiner frühen Triumphe umfassend wiederentdeckt werden.


Für seine Arbeit bewegt
e er sich zwischen gegensätzlichen Welten – den verschneiten Wäldern und weiten Seen seiner Heimat und Metropolen wie Paris, London, Berlin und Wien. Er fand seine Motive hauptsächlich in der Natur, den Menschen und den Mythen Finnlands. Mit seinen Gemälden, Grafiken, Möbel- und Textildesigns gab Gallen-Kallela Finnland ein Gesicht.
Gallen-Kallela’s Kunst spielte eine wesentliche Rolle bei der Findung einer neuen finnischen Identität um 1900.

Unter den fast 60 Arbeiten in der Ausstellung befinden sich 14 Gemälde, die bereits um die Jahrhundertwende in Wien zu sehen waren.

Die Schau wurde in Kooperation mit dem Ateneum Kunstmuseum, Finnische Nationalgalerie in Helsinki organisiert. 

 

Weitere Informationen unter www.belvedere.at

(JT Okt. 2024)

Abbildungen:

Akseli Gallen-Kallela, Seeblick, 1901. Foto: Finnische Nationalgalerie, Helsinki / Hannu Pakarinen

Akseli Gallen-Kallela, Junge mit Krähe, 1884. Foto: Finnische Nationalgalerie, Helsinki / Yehia Eweis

Akseli Gallen-Kallela, Frühjahr, ca. 1900. Foto: Belvedere, Wien

Umstrittener Vater der Moderne

 

Unter dem Titel „Gauguin – Unexpected“ zeigt das Bank Austria Kunstforum Wien

bis 19. Jänner 2025 die erste große Retrospektive zum Werk des Künstlers seit 1960 in Österreich.

In der von Evelyn Benesch kuratierten Ausstellung, eine Kooperation mit der Albertina, sind über

80 Leihgaben aus großen internationalen Museen und bedeutenden Privatsammlungen, darunter

The Art Institute of Chicago; Tate, London; Galleria d’Arte Moderna, Mailand; Minneapolis Institute of Art; The Museum of Modern Art, New York; The Metropolitan Museum of Art, New York; Národní galerie, Prag; National Gallery of Art, Washington; Albertina, Wien und Kunsthaus Zürich, zu sehen.

Die Schau begleitet Gauguin von seinen Anfängen als Postimpressionist bis hin zu seiner Vorreiterrolle als einer der Väter der Moderne und umfasst alle Facetten seines Schaffens: Malerei, Grafik und Skulptur.

 

Paul Gauguin (1848–1903) versteht Malerei nicht als Ausschnitt aus der Natur, sondern als Darstellung von Stimmungen, Archetypen und Emotionen.

Gauguins künstlerische Karriere beginnt im Kreise der Impressionisten, deren Leichtigkeit und Flüchtigkeit, die die Bilder seiner Zeitgenossen auszeichnet, ihm aber fehlt.

Bei einem Aufenthalt 1887 auf der Insel Martinique, einer französischen Kolonie, ist er vom Licht der Tropen und der einfachen Lebensweise gefangen. Als Gauguin 1891 erstmals nach Tahiti aufbricht,

wird eine aufsehenerregende Farbwelt in seine Bilder einziehen. Geldnöte und Krankheiten erschweren ihm aber das Leben in den Tropen.

Um sich und seine Malerei in Erinnerung zu rufen und seine tahitianischen Werke vorzustellen, kehrt er nach Frankreich zurück.  Aber dem französischen Publikum ist das Fremdartige seiner Bilder fremd.

Er entscheidet sich für eine Rückkehr in den Südpazifik. 1895 verlässt Gauguin Frankreich für immer. Zurück in Tahiti sieht er, wie die Kolonialisierung immer weiter fortschreitet – 1901 wird er sich auf die noch entlegeneren, aber ebenfalls zu Französisch-Polynesien gehörenden Marquesas-Inseln zurückziehen, wo er 1903 krank und verarmt stirbt.

Gauguins Œuvre in seiner Vielfalt, in seinem hohen Abstraktionsgehalt und den unglaublichen Farbwelten ist für Generationen nachfolgender Künstler wegweisend und inspirierend und fasziniert noch heute.

 

Die Person Gauguin gilt heute als problematisch und man ist schnell dabei, die Kunst zu boykottieren, die aus heutiger Sicht unmoralische Werte transportiert. Sein Verständnis von Exotik und Erotik und

der jetzt als Missbrauch geltende Umgang mit minderjährigen Mädchen lassen eine Diskussion über Moral aufkommen, man muss jedoch einen differenzierten Umgang mit der damaligen Lebensrealität finden, die man nicht mit heute vergleichen kann, die Wahrnehmung war damals eine völlig andere. Statt Wegbereiter der Moderne ist Gauguin plötzlich nur noch ein pädophiler Narziss. Die Frage nach seinem Lebenswandel vor 130 Jahren stellen sich Moralisten, die übersehen, dass heute das Internet schon jungen Kindern Zugang zu Hardcore Pornos ermöglicht.

 

Aufgrund des zu erwartenden Ansturms auf die Ausstellung wird empfohlen, sich frühzeitig Karten für einen gewünschten Besuchstermin zu reservieren.

Weitere Informationen zur Ausstellung und zu den Tickets auf kunstforumwien.at

(JT Oktober 2024)

Abbildungen:

Paul Gauguin Tahitianerinnen beim Baden, 1892 Öl auf Papier, auf Leinwand aufgezogen 109,9 x

89,5 cm © bpk | The Metropolitan Museum of Art, New York, Robert Lehman Collection, 1975

Paul Gauguin Heugarben in der Bretagne, 1890 Öl auf Leinwand 74,3 x 93,6 cm © National Gallery of

Art, Washington Geschenk der W. Averell Harriman Foundation zum Gedenken an Marie N. Harriman

Paul Gauguin Der Samen der Areoi, 1892 Öl auf Jute 92,1 x 72,1 cm The Museum of Modern Art,

New York The William S. Paley Collection, 1990 © The Museum of Modern Art, New York/Scala, Florenz 

Phantastisch-poetisch/ fröhlich-beschwingt / dunkel-bedrohlich

 

Bis 9. Februar 2025 zeigt die ALBERTINA in der Propter Homines Halle die Faszination der

Themen- und Motivwelt Chagalls.

Über einhundert Werke aus den großen Sammlungen der Welt wie dem Centre Pompidou Paris,

dem Stedelijk Museum Amsterdam, dem Metropolitan Museum New York oder der Guggenheim Foundation offenbaren ein umfassendes Bild dieses einzigartigen Künstlers - von den frühen, zwischen 1908-1910 im Russischen Zarenreich gemalten Bildern, über die großen poetischen Kompositionen

der Pariser Jahre von 1910-1914, bis hin zu jenen Großformaten, die Chagall bis in die 1980er Jahre

in Südfrankreich malt.

Die Ausstellung „Chagall“ - eine Kooperation der ALBERTINA und der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf – wurde von Gisela Kirpicsenko und Serena Ligas (Assistenz) kuratiert.

 

Geboren 1887 als Kind einer orthodoxen jüdisch-chassidischen Arbeiterfamilie in dem kleinen jüdischen Schtetl Witebsk im heutigen Weißrussland, fand Marc Chagall in seiner Heimat und Herkunft die Inspiration, die ihn zeitlebens begleiten sollte. Seine Werke vereinen einerseits traditionelle, alltägliche Motive seiner Kindheit wie Dorfszenen, Geigenspieler, den Zirkus, Clowns neben Tieren wie Ziegen, Kühen oder Heringen. Auch spirituelle Motive aus der Bibel und Rabbiner finden sich oftmals in seiner Kunst wieder.

Er ist ein ewig „Vertriebener“, der zu einem unsteten Leben gezwungen ist. Er lebt in Witebsk,

St. Petersburg, dann in Paris, wieder in Russland und noch einmal in Frankreich, schließlich flieht er

ins Exil nach New York und kehrt erst 1948 zurück nach Frankreich. Hier wird er sesshaft und bringt sein reiches Schaffen zur Vollendung.

1985 stirbt Chagall im Alter von 98 Jahren in Saint-Paul de Vence.

 

Stilistisch wie inhaltlich bewegt sich sein künstlerisches Schaffen zwischen Tradition und Avantgarde. Chagall hat die vielfältigen Entwicklungen der Kunst des 20. Jahrhunderts vom Primitivismus über Kubismus bis hin zu Fauvismus und Surrealismus durchlebt und daraus eine ganz eigene Bildsprache für sich entworfen. Seine Bilder laden den Betrachter ein, eine Welt zu betreten, in der die Grenzen zwischen Realität und Traum, Himmel und Erde verschwimmen. Der Künstler ließ sich nie auf einen einzigen Stil reduzieren, sondern entwickelte eine unverwechselbare, poetische Bildsprache, die das Fantastische und das Alltägliche verschmelzen lässt.

 

Weitere Informationen unter www.albertina.at

(JT Okt. 20249

Abbildungen:

Marc Chagall. Selbstbildnis in Grün, 1914. 50,7 x 38 cm, Öl auf Karton, auf Leinwand. Centre

Pompidou, Paris, Musée national d’art moderne – Centre de création industrielle, dation en 1988, en

dépôt au Musée national Marc Chagall, Nizza © Bildrecht, Wien 2024

Marc Chagall. Der Papierdrachen, 1925-26. 50 x 65 cm, Gouache. ALBERTINA, Wien – Sammlung

Batliner © Bildrecht, Wien 2024

Marc Chagall. Russland, den Eseln und den Anderen, 1911. 157 x 122 cm, Öl auf Leinwand

Centre Pompidou, Paris, Musée national d’art moderne – Centre de création industrielle, don de l’artiste

en 1953 © Bildrecht, Wien 2024

Käthe Leichter - Ikone der sozialistischen Frauenbewegung

 

2025 feiert das Frauenreferat der Arbeiterkammer sein 100-jähriges Bestehen, der Geburtstag seiner ersten Leiterin, Käthe Leichter, jährt sich zum 130. Mal.

Im Waschsalon Nr. 2, Karl-Marx-Hof, Halteraugasse 7, 1190 Wien, wird bis 1. März 2026 die

Sonderausstellung „Käthe Leichter. Und die Vermessung der Frauen“ gezeigt.

 

Käthe Leichter ist eine der einflussreichsten Persönlichkeiten der Arbeiterbewegung der Ersten Republik, sie ist „die intellektuelle Kraft der sozialistischen Frauenbewegung“. Als erste Leiterin des Frauenreferats der Wiener Arbeiterkammer führt sie detaillierte Studien zu den Lebens- und Arbeitsbedingungen berufstätiger Frauen durch und avanciert zu einer Pionierin der Sozialforschung.

Käthe Leichters damals erhobene Forderung hat bis heute nichts an Aktualität verloren:

Gleicher Lohn für gleiche Leistung!“ - und das ist beschämend!

 

Leichter zählt zu den engsten Mitarbeiterinnen Anna Boscheks, der ersten Gewerkschafterin im Parlament. Käthe findet in Boschek eine erfahrene Beraterin, umgekehrt unterstützt sie die Abgeordnete bei Gesetzes- und Initiativanträgen. Diese intensive Zusammenarbeit bestimmt maßgeblich die Frauenpolitik der Ersten Republik.

Ab dem Frühjahr 1919 arbeitet Käthe im Finanzministerium und als wissenschaftliche Mitarbeiterin Otto Bauers in der Staatskommission für Sozialisierung. Deren Bemühungen scheitern schließlich am Widerstand der Christlichsozialen. Immerhin kann 1919 das Gesetz zur Errichtung von Betriebsräten umgesetzt werden. Es trägt auch Käthes Handschrift.

Obwohl Bauer der Überzeugung ist, dass Käthe „einer der gescheitesten Menschen in der Partei“ ist, wird sie es nie in „die erste Reihe“ schaffen, weder für den Nationalrat noch für den Wiener Gemeinderat kandidieren.

 

Geboren wird Käthe am 20. August 1895 als Marianne Katharina Pick in eine gutsituierte jüdische Familie in Wien.

1921 heiratet Käthe Pick den Juristen und Journalisten Otto Leichter, den sie in der Jugendbewegung kennengelernt hat. 1924 kommt der erste Sohn Heinz zur Welt, 1930 der zweite, Franz.

Im März 1942 wird Käthe Leichter in die Heil- und Pflegeanstalt Bernburg an der Saale verbracht und im Rahmen der Massenvernichtungsaktion „Sonderbehandlung 14 f 13“ ermordet.

 

Weitere Informationen unter www.dasrotewien-waschsalon.at

(JT Sep. 2024)

Fotos: Leichter Family Archive

Kazuko Miyamoto – Aktivistin und Feministin

 

Die Einzelausstellung im Obergeschoss des Belvedere 21 ist die bisher größte internationale

Retrospektive der japanisch-amerikanischen Künstlerin Kazuko Miyamoto und wird bis 2. März 2025 zu sehen sein.

Eva Fabbris, die Direktorin des MADRE museo d’arte contemporanea Donnaregina in Neapel, zeigte Kazuko Miyamoto bereits 2023 in ihrem Haus und lieferte das Grundkonzept für die Belvedere-Schau, die sie ebenfalls kuratiert; Assistenzkuratorin Andrea Kopranovic unterstützt das Projekt vor Ort.

 

Die Ausstellung umfasst rund 120 Exponate aus dem Zeitraum von den späten 1960er- bis zu den 2010er-Jahren, darunter Leihgaben aus namhaften Institutionen wie MET, Guggenheim, Lentos, SFMOMA und MADRE. Zu sehen sind frühe Gemälde, Fotografien, Zeichnungen, Installationen und zentrale String Constructions der Künstlerin.

 

Kazuko Miyamoto’s Oeuvre widersetzt sich einfachen Zuschreibungen.

Die Retrospektive beleuchtet Miyamotos Brückenschlag zwischen der japanischen und der

westlichen Kunstwelt ebenso wie ihre Rolle als Aktivistin und Feministin.

Geboren 1942 in Tokio, emigriert Miyamoto 1964 zum Kunststudium in die USA und lässt sich bald

in der New Yorker Lower East Side nieder.

In der New Yorker Kunstszene nimmt Kazuko Miyamoto eine besondere Stellung ein. Sie steht den

Pionieren der Minimal Art nahe, ihre Arbeiten gehen jedoch über die strenge geometrische Abstraktion des Minimalismus hinaus und verleugnen nie das Handgemachte.

Trotz ihres ephemeren Charakters haben sie eine starke, körperbezogene Präsenz im Raum. Insbesondere zwischen Anfang und Ende der 1970er-Jahre schafft Miyamoto zahlreiche zwei- und dreidimensionale String Constructions – eindrucksvolle temporäre Installationen, die aus Hunderten, manchmal Tausenden von Nägeln und Baumwollfäden bestehen.

 

Weitere Informationen unter www.belvedere.at

(JT Sep. 2024)

Bildnachweis:

Ausstellungsansichten Kazuko Miyamoto, Belvedere 21

Fotos: Kunst-Dokumentation.com, Manuel Carreon Lopez / Belvedere, Wien

Dynamisch – kraftvoll – Longo

 

Die Albertina Wien widmet in der Bastei bis 26. Jänner 2025 dem US-amerikanischen Künstler

Robert Longo (*1953, Brooklyn) eine umfassende Retrospektive, kuratiert von Elsy Lahner und

Melissa Lumbroso.

Die Schau umfasst wichtige Schlüsselwerke aus allen Schaffensphasen von Longo und zeigt ihn

als den führenden Vertreter der „Picture Generation“, der Approbiation Art“.

 

Robert Longo ist für seine monumentalen fotorealistischen Bilder bekannt: kraftvolle, dynamische Kohlezeichnungen, die durch die virtuose Technik und die Bildmächtigkeit des Motivs den Betrachter

in den Bann ziehen. Er wählt als Vorlagen Fotografien, die dramatische Ereignisse, die dem Lauf der Geschichte beeinflusst haben, im größten Spannungsmoment festhalten. Der Künstler verwendet tausendfach publiziertes Bildmaterial, das längst Teil der Populärkultur, des kollektiven visuellen Gedächtnisses ist. Durch die Vergrößerung der Sujets und die Steigerung der Lichtregie zu einem dramatischen Hell-Dunkel steht man vor riesigen, so noch nie gesehenen theatralischen Images.

 

Bildmächtig!

Weitere Informationen unter www.albertina.at

(JT Sep. 2024)

Fotoabbildungen:

Robert Longo. Untitled (White Tiger), 2011. 240 × 177,8 cm, Kohle auf aufgezogenem Papier.

Privatsammlung, Basel | © Robert Longo / Bildrecht, Wien 2024. Foto: Robert Longo Studio

Robert Longo. Untitled (Herzeleide, Barbara's Eyes), 2012. 243,8 × 177,8 cm, Kohle auf aufgezogenem

Papier. Privatsammlung aus Deutschland | © Robert Longo / Bildrecht, Wien 2024. Foto: Robert Longo

Studio

Wegweisende 60iger Jahre

 

Der Ausstellung „Mapping the 60s – Kunst-Geschichten aus den Sammlungen des mumok“ im mumok im Wiener Museumsquartier, kuratiert von Manuela Ammer, Marianne Dobner, Heike Eipeldauer, Naoko Kaltschmidt, Matthias Michalka und Franz Thalmair, liegt die Überlegung zugrunde, dass maßgebliche gesellschaftspolitische Bewegungen des 21. Jahrhunderts wie Black Lives Matter oder #MeToo ihre Wurzeln in den 1960er-Jahren haben. Sie beruhen etwa auf den damaligen antirassistischen und feministischen Aufbrüchen, und nicht anders verhält es sich mit den aktuellen Diskussionen um Krieg, Mediatisierung und Technisierung, Konsumismus und Kapitalismus.


Die Entwicklungen der 1960er-Jahre im Allgemeinen und die Ereignisse um 1968 im Besonderen sind nicht nur in sozialer und politischer Hinsicht paradigmatisch, sie sind auch von zentraler kulturpolitischer Bedeutung.

In Wien wurde 1962 das Museum des 20. Jahrhunderts als Vorläufer des mumok gegründet, dessen Sammlungsschwerpunkte – Pop Art, Nouveau Réalisme, Fluxus, Wiener Aktionismus, Performance-Kunst sowie Konzeptkunst und Minimal Art – auf den künstlerischen Strömungen der 1960er-Jahre liegen.

Die Schau ist bis 1. Februar 2026 zu sehen.


Künstler der Ausstellung: Arman, Siah Armajani, Richard Artschwager, Evelyne Axell, Jo Baer, John Baldessari, Iain Baxter, Marlène Belilos / André Gazut, Joseph Beuys, Peter Blake, Mel Bochner, Alighiero Boetti, George Brecht, Peter Brüning, Jack Burnham, Michael Buthe, James Lee Byars, Pier Paolo Calzolari, Christo, Chryssa, Jef Cornelis, Robert Cumming, François Dallegret, Hanne Darboven, Walter De Maria, Jan Dibbets, Öyvind Fahlström, Mathilde Flögl, Sam Francis, Karl Gerstner, Alviani Getulio, John Giorno, Domenico Gnoli, Roland Goeschl, Robert Grosvenor, Hans Haacke, Raymond Hains, Sine Hansen, David Hockney, Michael Heizer, Richard Hamilton, Duane Hanson, Jann Haworth, Dick Higgins, Davi Det Hompson, Robert Huot, Robert Indiana, Alain Jacquet, Olga Jančić, Tess Jaray, Alfred Jensen, Jasper Johns, Asger Jorn, Allan Kaprow, Ellsworth Kelly, Corita Kent, Edward Kienholz, Konrad Klapheck, Kiki Kogelnik, Joseph Kosuth, Gary Kuehn, John Lennon, Les Levine, Sol LeWitt, Roy Lichtenstein, Richard Long, Lee Lozano, Mario Merz, Robert Morris, Ronald Nameth, Bruce Nauman, Claes Oldenburg, Jules Olitski, Yoko Ono, Dennis Oppenheim, Panamarenko, Pino Pascali, Walter Pichler, Larry Poons, Mel Ramos, Germaine Richier, Bridget Riley, Jean-Paul Riopelle, James Rosenquist, Teresa Rudowicz, Carolee Schneemann, Karl Schwanzer, George Segal, Richard Serra, Miriam Shapiro, Robert Smithson, K.R.H. Sonderborg, Keith Sonnier, Sophie Taeuber-Arp, Paul Thek, Walasse Ting, Günther Uecker, Bram van Velde, Stan Vanderbeek, Frank Lincoln Viner, Franz Erhard Walther, Franz Erhard Walther / Arno Uth, Bernar Venet, Wolf Vostell, Andy Warhol, William Wegman, Lawrence Weiner, Tom Wesselmann, William T. Wiley

 

Weitere Informationen unter www.mumok.at

(JT Aug. 2024)

Bildnachweis:

George Segal. Woman in a Restaurant Booth, 1961 . 130 cm x 175 cm x 110 cm. Tisch, Bank, Figur aus

Gipsbandage, Tasse. mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, ehemals Sammlung

Hahn, Köln, erworben in 1978. © The George and Helen Segal Foundation / Bildrecht, Wien 2024

Corita Kent. let the sun shine, 1968 . 73.8 cm x 58.7 cm. Siebdruck . mumok - Museum moderner Kunst

Stiftung Ludwig Wien, erworben in 2020. © Bildrecht, Wien 2024

Duane Hanson. Football Vignette, 1969. 170 x 300 x 180 cm. Bodenplatte: 180 x 300 x 5 cm. Fiberglas,

Polyester, originale Kleidung. mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, Leihgabe der

Österreichischen Ludwig-Stiftung, seit 1981. Foto: mumok. © Bildrecht, Wien 2024

Der Kosmos von Rose English

 

Das Museum der Moderne Salzburg präsentiert die erste umfassende Werkschau der britischen Künstlerin Rose English (1950 Hereford, GB – London, UK) im deutschsprachigen Raum.

English entwickelte in den 1970er-Jahren inmitten der Konzeptkunst, Tanzszene und feministischen Szene Großbritanniens ihre einzigartige Form der Performance.

In ihrem über fünf Jahrzehnte umspannenden Werk verbindet sie Elemente von Theater, Tanz, Zirkus, Oper, Comedy und Poesie, um die Grenzen zwischen den Künsten, zwischen Illusion und Realität sowie zwischen Geschlechtsidentitäten verschwimmen zu lassen.

 

Die Ausstellung „Plötzlich in Pracht beginnen. ROSE ENGLISH: Performance, Präsenz, Spektakel“, kuratiert von Marijana Schneider mit Gastkuratorin Lisa Moravec, ist am Mönchsberg auf Ebene 2

bis 2. Februar 2025 zu sehen.

Weitere Informationen unter www.museumdermoderne.at

(JT Aug. 2024)

Bildnachweis:

Rose English, Tantamount Esperance – performance to camera, 1994, chromogener Abzug auf Papier,

Foto: Hugo Glendinning, courtesy of Rose English Studio Archive

Rose English, Walks on Water – performance to camera, 1988, chromogener Abzug auf Papier, Foto:

Mike Laye, courtesy of Rose English Studio Archive

Rose English, The Double Wedding, 1991, Foto: Hugo Glendinning, courtesy of Rose English Studio

Archive 

Die Dämonen des Alfred Kubin

 

Die Ausstellung „Alfred Kubin. Die Ästhetik des Bösen“ in der ALBERTINA MODERN zeigt

bis 12. Jänner 2025 Kubins (1877-1959) Blick auf die Welt des Bösen, das vorherrschende Thema seines Lebens und seines Werks. Die Ästhetik des Bösen erweist sich bei ihm als Gegenentwurf zur Idylle, dem bewussten Ausblenden einer abscheulichen Realität.

 

Kubin zeichnete fantastische Wesen, groteske Fratzen und bedrohliche Szenarien, in denen sexuelle Ängste, Zwangsvorstellungen, Qualen und das Gefühl des Ausgeliefertseins dominieren. Diese Themen entblößen die geheimen Triebe und Ängste der menschlichen Psyche, die zu seiner Zeit von Sigmund Freud untersucht wurden.
Dass Alfred Kubin auch heute noch Relevanz besitzt, zeigen viele seiner Motive, die brandaktuell sind: Kriegsspiel, Gefangenschaft, Folterung, Henker, Vertriebene, Verfolgte, Seuche und Pandemie. Viele seiner Werke kreisen um Albträume von Dämonen, unheimliche Mischwesen, Todesengeln und Höllenszenen, um das, was auf „der anderen Seite“ auf uns lauert. Kubin geht diesen Visionen auf atemberaubende Weise nach, was ihn zu einem der hervorragendsten Zeichenkünstler des

20. Jahrhunderts macht.

 

Die Ausstellung ist aus dem großen Bestand von rund 1800 Zeichnungen des Künstlers in der ALBERTINA zusammengestellt.

Weitere Informationen unter www.albertina.at

(JT Aug. 2024)

Fotos:

Alfred Kubin. Der Krieg, um 1918. 30,2 × 34,5 cm, Tusche auf Papier. ALBERTINA, Wien.

© Eberhard Spangenberg, München / Bildrecht, Wien 2024

Alfred Kubin. Jede Nacht besucht uns ein Traum, um 1902/03. 26,3 × 23,5 cm, Tusche auf Papier.

ALBERTINA, Wien. © Eberhard Spangenberg, München / Bildrecht, Wien 2024

Alfred Kubin. Schlachtfest, um 1900, 22,8 × 22,9 cm, Tusche auf Papier. ALBERTINA, Wien.

© Eberhard Spangenberg, München / Bildrecht, Wien 2024

München zeigt die Popstars der Malerei

 

Andy Warhol (1928-1987) und Keith Haring (1958-1990) zählen zu den einflussreichsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Sie revolutionierten die etablierten Vorstellungen von Kunst und ihrer Verbreitung. Warhols poppige Bilder oder Harings tanzende Figuren sind in Werbung, Mode, Musik, und Film bis heute allgegenwärtig.

Bis 26. Januar 2025 präsentiert das Museum Brandhorst in München die Ausstellung

Andy Warhol & Keith Haring. Party of Life“.

Im Fokus der ersten großen institutionellen Schau weltweit stehen die Freundschaft und kreative Zusammenarbeit zwischen den beiden Pop-Ikonen – mit zahlreichen Einblicken in die florierende

New Yorker Kunst- und Clubbing-Szene der 1980er-Jahre.

 

Über 120 Werke von Warhol und Haring, darunter Film- und Fotoaufnahmen, überraschende Kollaborationen sowie von den Künstlern entworfene Poster, Schallplatten und Alltagsgegenstände, zeigen auf rund 1.000 Quadratmetern im Untergeschoss des Museums ihre visuellen Streifzüge durch Werbung, Mode sowie Musik und bezeugen ihre Faszination für die populäre Massenkultur.

Kuratiert wurde die Ausstellung von Franziska Linhardt, unter Mitarbeit von Arthur Fink und assistiert von Zakirah Rabaney.

 

Andy Warhol und Keith Haring gelten als „Social Butterflys“ und (Selbst-) Vermarktungsgenies.

Mit ihrer Kunst analysierten und durchdrangen sie die westliche Konsumgesellschaft.

Im pulsierenden New York der 1980er, der Zeit von MTV, Disco, New Wave und Graffiti, treffen die beiden homosexuellen Männer zum ersten Mal aufeinander. Trotz großem Altersunterschied und unterschiedlichen Stilen werden die beiden Künstler Freunde und Weggefährten. 

Als Mitbegründer der Pop-Art inspirierte Warhol den jüngeren Haring. 

 

Das Museum Brandhorst in München hat sich seit der Eröffnung 2009 als Standort für zeitgenössische Kunst fest in Deutschland etabliert. Hinter der spektakulären Fassade zeigt das Museum Kunst von den 1960er-Jahren bis in die Gegenwart und beeindruckt mit der größten Sammlung von Werken

Andy Warhols in Europa.

 

Weitere Informationen unter: www.museum-brandhorst.de

(JT Aug. 2024)

Fotos:

Andy Warhol und Keith Haring © The Keith Haring Foundation Collection

Keith Haring, Untitled, 1982, UAB 1317 © The Keith Haring Foundation. Foto: Elisabeth Greil,

Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Museum Brandhorst, München