PerformanceKunst
Die ALBERTINA MODERN zeigt am Wiener Karlsplatz in Kooperation mit dem Bank Austria Kunstforum Wien bis 1. März 2026 die erste große Retrospektive von Marina Abramović in Österreich.
Die Ausstellung, kuratiert von Bettina M. Busse, wurde vom Bank Austria Kunstforum Wien und der Royal Academy of Arts, London, in Kooperation mit der ALBERTINA Wien organisiert.
Marina Abramović (1946 in Belgrad geboren) ist eine der wichtigsten zeitgenössischen Künstlerinnen.
Sie gilt als Begründerin der modernen Performance und hat mit ihren legendären Auftritten Kunstgeschichte geschrieben. Der Körper war ihr Subjekt und zugleich ihr Medium. Indem sie sich Schmerz, totaler Erschöpfung und Gefahr aussetzte, testete sie ihre physischen und psychischen Grenzen aus, immer auf der Suche nach emotionaler und spiritueller Transformation.
Als Schwerpunkt der Präsentation in der ALBERTINA MODERN werden über die gesamte Laufzeit täglich Reenactments der historischen Performances zu sehen sein. Die Performancekunst hat in Wien eine lange Tradition, mit dem Aktionismus als bekanntester Ausprägung.
In der Ausstellung werden thematische Räume präsentiert, die zentrale Aspekte ihres Werks beleuchten: Teilnahme, körperliche Grenzen, Energie aus der Natur, Spiritualität und politische Erinnerung. Gezeigt werden Arbeiten aus Abramovićs Belgrader Anfangszeit, frühe Soloperformances, ikonische Duo-Werke mit Ulay, partizipative Objekte (Transitory Objects for Human Use), Videoarbeiten und skulpturale Werke. Auch ihre bei
der Venedig Biennale mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnete Performance Balkan Baroque (1997) ist Teil
der Schau.
Ein zentraler Ausstellungsteil widmet sich Abramovićs Auseinandersetzung mit spirituellen Themen.
Abramovićs Performances schaffen eine lebendige Verbindung zwischen Kunst, Künstlerin und Publikum.
Sie hat den Moment der Verbundenheit von Beginn ihrer Arbeit an forciert und die Besucher ihrer Ausstellungen zu einem aktiven Teil ihres Werkes gemacht. Den Dialog und Austausch mit ihnen beschreibt sie als essenziell.
Weitere Informationen unter www.albertina.at
(JT Okt. 2025)
Abbildungen:
Marina Abramović. Lips of Thomas, 1975.
Performance, 2 Stunden, Galerie Krinzinger, Innsbruck
Courtesy of the Marina Abramović Archives © Courtesy of the Marina Abramović Archives / Bildrecht, Wien 2025
Ulay / Marina Abramović. Imponderabilia, 1977. Performance, 90 Minuten, Galleria Comunale d’Arte Moderna, Bologna. Courtesy of the Marina Abramović Archives © Ulay/Marina Abramović. Courtesy of
the Marina Abramović Archives / Bildrecht, Wien 2025; Foto: Giovanna dal Magro
Marina Abramović. Inner Sky, 1991/2015. ca. 200 x 220 x 85 cm, Eisen, Amethystgeode
Courtesy of the Marina Abramović Archives © Courtesy of the Marina Abramović Archives / Bildrecht, Wien 2025; Foto: Heini Schneebeli, 1994
Im Spannungsfeld zwischen der Geschichte der Malerei und der Gegenwart
Die Herbstausstellung "Tobias Pils. Shh" im mumok im Wiener Museumsquartier widmet sich
bis 12. April 2026 dem österreichischen Künstler Tobias Pils.
Der 1972 in Linz geborene Künstler hat an der Akademie der bildenden Künste studiert und zählt zu
den spannendsten malerischen Positionen der Gegenwart.
Auf zwei Ausstellungsebenen präsentiert das mumok nun die bislang umfangreichste Ausstellung seines
Werks, kuratiert wurde die Schau von Manuela Ammer.
Pils hat mit großer Konsequenz und Sensibilität eine eigene Bildsprache entwickelt. Sein Werk ist geprägt
von seiner Auseinandersetzung mit der Geschichte der Malerei und dem Dialog mit der Gegenwart.
Unter Verwendung einer stark reduzierten Farbpalette schafft er Gemälde und Zeichnungen, die abstrakte
und gegenständliche Momente zu assoziativen Bildwelten verweben. Was sich auf motivischer Ebene als
eine Auseinandersetzung mit ebenso elementaren wie persönlichen Themen wie Geburt und Tod, Werden
und Vergehen lesen lässt, verhandelt zugleich zentrale Fragen der Malerei: In Pils’ Bilderkosmos führt eine malerische Markierung zur nächsten, ein Bild zu einem weiteren, so als würde auch die Malerei unausgesetzt ihren Tod und ihre Wiedergeburt inszenieren.
Weitere Informationen unter www.mumok.at
(JT Okt. 2025)
Abbildungen:
Tobias Pils. Hmm, 2025. Öl auf
Leinwand 130 × 90 cm. Courtesy Tobias Pils. Foto: Jorit Aust
© Tobias Pils
Tobias Pils. Blindensturz, 2024. Öl auf Leinwand 202 × 305 cm. Courtesy Tobias Pils. Foto: Jorit Aust.
© Tobias Pils
Das Belvedere feiert den französischen Impressionismus aus dem Museum Langmatt
Mit der Präsentation von mehr als 60 ausgewählten Werken aus dem Museum Langmatt in Baden bei Zürich
stellt das Belvedere eine der bedeutendsten privaten Sammlungen des französischen Impressionismus in
Europa vor. Aufgebaut wurde diese ab 1908 vom Ehepaar Jenny und Sidney Brown – in einer Zeit,
in der die Werke von Künstlern wie Claude Monet, Camille Pissarro oder Paul Gauguin noch wenig Beachtung fanden.
Die Ausstellung Cézanne, Monet, Renoir ist bis 8. Februar 2026 im Unteren Belvedere zu sehen.
Kuratiert wurde sie von Alexander Klee.
Zu Lebzeiten von Jenny und Sidney Brown wurden nur selten Werke aus der Sammlung für Ausstellungen verliehen, sodass die Qualität und der Umfang des Bestands nur wenigen bekannt waren. Die Sammeltätigkeit der Browns endete 1941 mit Sidneys Tod. Jenny überlebte ihren Mann um 27 Jahre und starb 1968. Auch
danach waren die Werke kaum öffentlich zu sehen. Erst durch die testamentarische Verfügung des letzten lebenden Sohnes von Jenny und Sidney Brown, John Alfred Brown, wurde die Stadt Baden 1987 Erbin der
Villa Langmatt mit dem parkartigen Garten, des gesamten erlesenen Interieurs und vor allem der Gemälde
des französischen Impressionismus. Die Jugendstilvilla Langmatt war nicht nur Wohnsitz, sondern auch Ort gelebter privater Kunstleidenschaft. Seit 1990 ist sie als Museum Langmatt der Öffentlichkeit zugänglich.
Weitere Informationen unter www.belvedere.at
(JT Sep. 2025)
Abbildungen:
Claude Monet, Eisschollen im Dämmerlicht, 1893. Museum Langmatt, Stiftung Sidney und Jenny Brown, Baden, Schweiz
Paul Cézanne, Bäume und Felsen im Park des Château Noir, um 1904. Museum Langmatt, Stiftung Sidney und Jenny Brown, Baden, Schweiz
Pierre-Auguste Renoir, Das Boot, um 1878. Museum Langmatt, Stiftung Sidney und Jenny Brown, Baden, Schweiz
Moderne Eleganz
Mit Louis Vuitton Art Déco eröffnet die Maison am 26. September 2025 in Paris eine außergewöhnliche Ausstellung.
Zum 100-jährigen Jubiläum der Exposition internationale des arts décoratifs et industriels modernes von
1925 lässt diese immersive Präsentation jenen historischen Moment aufleben, der den Art-Déco-Stil
entscheidend prägte – und würdigt die einflussreiche Rolle der Maison bei der damaligen Schau.
Mit mehr als 300 historischen Objekten und Archivmaterialien – viele davon erstmals öffentlich zu sehen – bekräftigt Louis Vuitton Art Déco die enge Verbundenheit der Maison mit der Art-Déco-Bewegung und deren nachhaltigen Einfluss auf die moderne Eleganz.
Weitere Informationen unter www.louisvuitton.com
(JT Sep. 2025)
Fotos: Louis Vuitton
Meisterwerke vom Symbolismus bis Expressionismus
In der großen Herbstausstellung "GOTHIC MODERN - MUNCH, BECKMANN, KOLLWITZ" der ALBERTINA trifft bis 11. Jänner 2026 Moderne auf Gotik. Im Fokus stehen Meisterwerke vom Symbolismus bis Expressionismus, die durch die emotionale Ausdruckskraft mittelalterlicher Kunst inspiriert sind.
Kurator der Ausstellung ist Ralph Gleis, Co-Kuratorin ist Julia Zaunbauer, assistiert von Lydia Eder und
Nina Eisterer.
Nach gängiger Vorstellung versteht sich die
Moderne als fundamentaler Bruch mit der Tradition. Dabei blieb bislang unbeleuchtet, dass gerade in der Neuerfindung der Kunst um 1900 der gezielte Rückgriff auf die ferne Vergangenheit des
Spätmittelalters eine zentrale Rolle spielte.
Die Themenausstellung beleuchtet anhand von rund 200 Werken eine Entwicklung in der Zeit von 1875 bis 1925, in der sich zahlreiche Kunstschaffende wie Paula Modersohn-Becker, Max Beckmann, Otto
Dix, Vincent van Gogh, Gustav Klimt, Käthe Kollwitz, Edvard Munch, Egon Schiele oder Helen Schjerfbeck bewusst von der ausdrucksstarken Kunst eines Holbein, Dürer, Cranach oder Baldung Grien
inspirieren ließen.
Weitere Informationen unter www.albertina.at
(JT Sep. 2025)
Abbildungen:
Marianne Stokes. Melisande, um 1895. 87 × 52
cm, Tempera auf Leinwand. Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, Köln. © Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln, Wolfgang F. Meier, RBAd000064
Hans Baldung Grien. Die drei Lebensalter und der Tod, ca. 1509/1510. Maße: 48,2 × 32,8 cm, Lindenholz. Kunsthistorisches Museum Wien, Gemäldegalerie. © Foto: KHM-Museumsverband
Hugo Simberg. Der verwundete Engel, 1903. 127 × 154 cm, Öl auf Leinwand. Finnish National Gallery / Ateneum Art Museum Museum – Ahlström Collection, Helsinki © Foto: Finnish National Gallery /
Hannu Aaltonen
Kunst, die Konventionen sprengt
Die Ausstellung In & Out of Painting* im Belvedere 21 bis 1. Februar 2026 ist Ashley Hans Scheirl's
erste museale Personale und vereint mehr als 120 Arbeiten aus fünf Jahrzehnten. Kuratiert wurde die Schau
von Sergey Harutoonian, Assistenzkuratorin ist Andrea Kopranovic.
m Zentrum steht die Malerei, die Scheirl in intensiver Auseinandersetzung mit der Kunstgeschichte erweitert, dekonstruiert und neu auflädt. Abstrakter Expressionismus trifft auf Fotorealismus, dunkle Romantik auf
Pop-Art, Bad Painting auf Surrealismus.
Ashley Hans Scheirl (*1956, Salzburg) überschreitet seit Jahrzehnten so kompromisslos wie radikal die
Grenzen von Kunst, Körper und Gesellschaft. Als prägende Stimme einer queer-feministischen Avantgarde
und trans*identen Kunst verhandelt Scheirl mit großer formaler Freiheit, feinem Humor und kritischem Blick wesentliche Fragen zur Bedeutung von Medien, Genres und Gender. Dabei greifen Malerei, Zeichnung, Performance, Film, Sound, Text und Installation ineinander und bilden ein Werk, das sich konsequent gegen binäre Ordnungssysteme stellt und Identität als verhandelbares, prozesshaftes Beziehungsgefüge feiert.
Weitere Informationen unter www.belvedere.at
(JT Sep. 2025)
Abbildungen:
Ashley Hans Scheirl, Golden Shower (L'Origine du Monde) (Golddusche (Der Ursprung der Welt)), 2017. Courtesy Galerie Loevenbruck Paris (Privatsammlung), Foto: Fabrice Gousset
Ashley Hans Scheirl, ohne Titel, 1996. Foto: Del LaGrace Volcano
Ashley Hans Scheirl, Neoliberal Surrealist, 2019. Acryl auf Leinwand, 180 × 240 cm. Foto: Johannes Stoll / Belvedere, Wien / © Ashley Hans Scheirl
Okkulte Impulse um 1900 in der Wiener Kunstszene
Die Ausstellung "Verborgene Moderne - Faszination des Okkulten um 1900" im Wiener
Leopold Museum auf Ebene -1 zeigt bis 18. Jänner 2026 neue künstlerische Impulse aus dem Bereich
des Okkultismus, der Esoterik und des Spiritisus um die Jahrhundertwende in Wien. Kuratiert wird die Schau
von Matthias Dusini und Ivan Ristić.
Im Gegensatz zu Paris oder Prag zählte Wien nicht zu den Zentren des Okkultismus in Europa. Aber es
bestand ein gewisser Hang zur Esoterik. Auch der Spiritismus schien neue künstlerische Nischen anzubieten,
obwohl manche darin nur eine bloße Salonunterhaltung gesehen haben.
Dem vielfältigen okkult-reformerischen Milieu um 1900 widmet das Leopold Museum erstmals in Österreich
eine umfassende Überblicksschau. Sie beleuchtet jene Subkulturen, die sich spiritistischen und theosophischen Lehren widmeten.
Die Präsentation entfaltet das Panorama einer durch die Suche nach Alternativen geprägten Epoche.
Deutlich wird dabei so manche Parallele zu unserer Gegenwart, in der ebenfalls viele nach einer besseren Zukunft und den verborgenen („okkulten“) Wahrheiten suchen.
Weitere Informationen unter www.leopoldmuseum.org
(JT Sep. 2025)
Abbildungen:
EDUARD VEITH 1858–1925 Alberich und die Rheintöchter, 1909 Öl auf Leinwand | 128 × 96 cm Belvedere, Wien Foto: Belvedere, Wien
FRANTIŠEK KUPKA 1871–1957 Le Rêve, um 1909 Öl auf Karton | 30,5 × 31,5 cm Sammlung Kunstmuseum Bochum Foto: Presseamt Stadt Bochum/Lutz Leitmann © Bildrecht, Wien 2025
EGON SCHIELE 1890–1918 „Selbstseher“ II („Tod und Mann“), 1911 Öl auf Leinwand | 80,5 × 80 cm Leopold Museum, Wien Foto: Leopold Museum, Wien
Es werde Licht
„Licht ist energetisch und unendlich vielschichtig, es ist allgegenwärtig und doch unfassbar. Es macht Dinge sichtbar, ist selbst aber transparent, hat Sogkraft und ist untrennbar mit dem Raum verbunden. Mein Interesse besteht darin, Möglichkeiten zu schaffen, in denen sich das Licht in seinen zahlreichen Erscheinungsformen
und Facetten zeigen kann.“ Brigitte Kowanz, 2010
Die ALBERTINA präsentiert mit „Light is what we see“ bis 9. November 2025 in der Basteihalle eine umfassende Retrospektive seit den 1980er Jahren und die erste große Einzelausstellung von Brigitte Kowanz (1957–2022) seit ihrem Tod. Kuratiert von Angela Stief, Co-Kurator Adrian Kowanz und Assistenzkuratorin
Melissa Lumbroso.
Die Frage „Was ist Licht?“ steht im Mittelpunkt des Schaffens von Brigitte Kowanz. Ihre Antwort lautet:
„Licht ist was man sieht“ – ein Leitsatz, der auf das Paradoxon verweist, dass Licht zwar alles sichtbar macht, selbst normalerweise aber unsichtbar bleibt.
Licht, das von Flüchtigkeit, Grenzenlosigkeit und Immaterialität geprägt ist, übernimmt in
dieser Schau die Hauptrolle. In eigens geschaffenen verspiegelten Räumen werden die Lichtkunstwerke bis in die Unendlichkeit reflektiert oder erst durch Einsatz von Schwarzlicht zur Geltung
gebracht.
Weitere Informationen unter www.albertina.at
(JT Juli 2025)
Abbildungen:
Brigitte Kowanz 1 × 8, 1988/2019. 150 × 150 × 15 cm, Neon, Fluoreszenzfarbe, Pigmente, Glas, Holz. ALBERTINA, Wien – Familiensammlung Haselsteiner © ESTATE BRIGITTE KOWANZ /
Bildrecht, Wien 2025. Foto: Stefan Altenburger
Brigitte Kowanz Matter of Time, 2019. 70 × 70 × 70 cm, Neon, Spiegel. ESTATE BRIGITTE KOWANZ © Estate Brigitte Kowanz / Bildrecht, Wien 2025. Foto: Stefan
Altenburger
Brigitte Kowanz Light Steps, 1990. Maße variabel, Leuchtstoffröhren. ESTATE BRIGITTE KOWANZ © ESTATE BRIGITTE KOWANZ / Bildrecht, Wien 2025. Foto: Marjorie Brunet
Plaza
Menschen aus Stein
Fritz Wotruba zählt zu den prägendsten Figuren der österreichischen Kunst nach 1945. Seine Kunst verstand
er als humanistischen Gegenentwurf zu den Verheerungen des Kriegs.
Die Ausstellung „Wotruba International“ im Belvedere 21 setzt bis 11. Jänner 2026 einen neuen Impuls für
die internationale Rezeption von Wotrubas Werk. Kuratiert wurde die Schau von Verena Gamper und Gabriele Stöger-Spevak, assistiert von Ana Petrović und Vasilena Stoyanova.
Sie verortet den Künstler im globalen Dialog einer Generation von Bildhauern, die das Nachdenken über
den Menschen in den Mittelpunkt ihres Schaffens stellte und zeigt, dass der österreichische Paradebildhauer keineswegs nur ein lokales Phänomen war: Vor allem seine Souveränität im Umgang mit Stein brachte ihm
früh eine starke internationale Resonanz ein und machte ihn zu einer wichtigen Stimme im Skulpturendiskurs
der Nachkriegszeit.
Mit über 40 Skulpturen und Plastiken von Fritz Wotruba und internationalen Weggefährten wie Alberto Giacometti, Henry Moore oder Germaine Richier eröffnet die Ausstellung einen neuen Blick auf die Skulptur der Nachkriegsmoderne.
Im Zentrum steht eine umfangreiche Auswahl an Skulpturen und Plastiken Wotrubas aus den Jahren von
1928 bis 1974 – aus der Sammlung des Belvedere sowie internationale Leihgaben. Sie trifft auf 15 Werke von internationalen Bildhauern, mit denen Wotruba befreundet oder bekannt war oder sich die Bühne internationaler Ausstellungen wiederholt teilte.
Weitere Informationen unter www.belvedere.at
(JT Juli 2025)
Abbildungen:
Fritz Wotruba, Große sitzende Figur („Menschliche Kathedrale“), 1949. Belvedere, Wien, Foto: Johannes Stoll / Belvedere, Wien
Fritz Wotruba, Große liegende Figur, 1951–53. Belvedere, Wien, 2019 Dauerleihgabe Wiener Konzerthausgesellschaft, Foto: Johannes Stoll / Belvedere, Wien
Das Verhältnis von Mensch und Lebensraum
Die ALBERTINA präsentiert in der Pfeilerhalle bis 26. Oktober 2025 mit „Jitka Hanzlová – Identities“
die erste museale Ausstellung von einer der bedeutendsten Fotografinnen der Gegenwart, kuratiert von Walter Moser.
Nachdem die Künstlerin 1982 aus der Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik nach Westdeutschland flieht, studiert sie in Essen Visuelle Kommunikation mit Schwerpunkt Fotografie.
Gezeigt werden zehn ihrer wichtigsten Serien: Rokytnik (1990–1994) ist dem gleichnamigen Heimatdorf der Künstlerin gewidmet, Forest (2000–2005) dem Wald ihrer Kindheit. Später entstehen Porträtserien im urbanen Umfeld wie Bewohner (1994–1996) oder Female (1997– 2000).
Jitka Hanzlovás Werk zeichnet sich durch eine subtile und zugleich konsequente Untersuchung des
Verhältnisses von Mensch und Lebensraum aus.
Im Mittelpunkt stehen dabei Themen wie Identität, Zugehörigkeit, Exil sowie die Beziehung des Individuums
zu seinem Umfeld. In vielen Fotos verhandelt die Künstlerin das Spannungsfeld zwischen Herkunft und neuer Heimat, zwischen Vertrautem und Fremdem.
Durch die Verarbeitung ihrer eigenen Erfahrungen wird Identitätspolitik nicht als abstrakter Begriff, sondern
als zutiefst persönliche und gleichzeitig gesellschaftliche Angelegenheit begreifbar.
Weitere Informationen unter www.albertina.at
(JT Juli 2025)
Abbildungen:
Jitka Hanzlová. Untitled, 1996, aus der Serie: Bewohner, 1994 – 1996. C-Print. ALBERTINA, Wien © Jitka Hanzlová / Bildrecht, Wien 2025
Jitka Hanzlová. Untitled, 2007, aus der Serie: Hier, 1998, 2003 – 2010. C-Print. Courtesy of
the artist © Jitka Hanzlová / Bildrecht, Wien 2025
Jitka Hanzlová. Untitled, 1993, aus der Serie: Rokytník, 1990 -1994. C-Print. Courtesy of the artist © Jitka Hanzlová / Bildrecht, Wien 2025
Als wäre die Zeit aus den Angeln gehoben …
Die britische Künstlerin Nika Neelova wurde 1987 in Moskau geboren und lebt und arbeitet seit 2008 in London. Mit teils raumgreifenden Werken entführt sie in eine Welt, in der die Zeit aus den Angeln gehoben scheint. Neelova will, dass die Betrachter die Idee der Zeit, die sie als nichtlinear versteht, durch ihre Werke erleben,
und das auf möglichst poetische, verspielte und forschend-neugierige Weise. Die Künstlerin arbeitet ausschließlich mit gefundenen Objekten und Materialien.
Bis 12. April 2026 entführt das Museum der Moderne Salzburg am Mönchsberg die Besucher in Nika Neelovas Welt mit der Ausstellung „Cascade“, kuratiert von Christina Penetsdorfer.
Aus Fundstücken und Alltagsmaterialien erschafft Neelova teils raumgreifende Skulpturen und Installationen,
in denen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander verschmelzen.
Ihre Kunst erzählt Geschichten von Menschen und Orten, die längst vergangen sind – oder nie existiert haben.
Die Schau lädt dazu ein, Zeit auf eine ganz neue Weise zu betrachten. In die Ausstellung sind darüber hinaus kulturhistorische Objekte und Artefakte sowie Werke bedeutender zeitgenössischer Künstler eingebunden.
Weitere Informationen unter www.museumdermoderne.at
(JT Mai 2025)
Fotos:
Nika Neelova, Lazarus Taxon II, 2023, courtesy of the artist and Noire Gallery, Turin © Nika Neelova
Nika Neelova, Burning Meteors Leave no Dust, 2013, geborgene Flugzeugpropeller in Beton und Asche
gegossen, Privatsammlung, London, © Nika Neelova / Vigo Gallery
Die Stadt der Träume
Die Focus-Schau "Wien, Wien, nur Du allein. WIGAND - ALT - OLÁH" bis 15. Oktober 2025 im Erdgeschoßkabinett der Heidi Horten Collection nimmt ihren Ausgangspunkt in historischen Stadtansichten
aus Aquarellen von Rudolf von Alt und Balthasar Wigand, die Wien und seine Umgebung detailreich dokumentieren. Diese Werke bilden die Basis für die fotografischen Recherchen des zeitgenössischen Künstlers Stefan Oláh, der sich für die Ausstellung auf Spurensuche begibt und die Stadt mit einem heutigen
Blick erneut erfasst.
So treten historische und aktuelle Ansichten in einen spannenden Dialog – ein einzigartiger Blick auf Wien
damals und heute.
Begleitend zur Ausstellung erscheint ein Katalog, der den Dialog der Werke vertieft und neue Perspektiven auf Wien eröffnet.
Ein Schwerpunkt liegt auf den Arbeiten Balthasar Wigands. Seine kleinformatigen Aquarelle, oft eingefasst in
edle Kassetten und Schatullen, waren begehrte Erinnerungsstücke zur Zeit des Wiener Kongresses.
Wigands Ansichten von Palais, Kirchen und beliebten Ausflugszielen Wiens vermitteln ein idealisiertes, aber dennoch charakteristisches Bild der Stadt. Besonders präsent ist das Motiv der Spinnerin am Kreuz.
Die Aquarelle von Rudolf von Alt, dem Sohn Jakob Alts, erfassen Wien in einer Zeit des Umbruchs und der Urbanisierung. Vom Biedermeier bis zur Moderne reicht sein OEuvre, vom Stephansdom über die Karlskirche
bis hin zu Alltagsansichten wie dem Blick in einen Hinterhof oder ein Atelier.
Diesen historischen Bildwelten stellt Stefan Oláh seine fotografischen Recherchen zur Seite. Seit 2015 beschäftigt sich Oláh mit der Frage, wie sich die Orte, die Rudolf von Alt sowie Balthasar Wigand einst
dargestellt haben, heute präsentieren.
Fünf Aquarelle von Rudolf von Alt und mehrere kleinformatige Wiener Stadtansichten in Kassetten von
Balthasar Wigand zeigen Wien im 18. bzw. 19. Jahrhundert. Rund zehn großformatige Fotografien von
Stefan Olah treten diesen historischen Werken gegenüber und eröffnen eine moderne Perspektive auf
vertraute Motive.
So entsteht ein neues Sehen auf das alte Wien.
Weitere Informationen unter www.hortencollection.com
(JT Mai 2025)
Fotos: Heidi Horten Collection
Die ALBERTINA KLOSTERNEUBURG öffnet wieder ihre Tore
… und zeigt zu Beginn bis 16. November 2025 die Ausstellung DE SCULPTURA, kuratiert von Angela Stief
und Assistentin Lydia Eder.
Die Schau ist ein Ausloten dessen, was das Thema Skulptur und Plastik heute in der Kunst bedeutet.
Sie gibt Einblicke in das Schaffen nationaler und internationaler Kunstschaffender aus den Gegenwartssammlungen der ALBERTINA.
Ein weiterer Fokus liegt auf der österreichischen Künstlerin Martha Jungwirth, deren Gemälde und Arbeiten
auf Papier gezeigt werden als Hommage zum 85. Geburtstag.
Aus Aluminium, Stahl, Draht, Beton, Holz, Pappmaché, Wolle und gefundenen Materialien gefertigt zieht sich
der skulpturale Schwerpunkt durch alle Ausstellungsräume und zeugt von der zeitgenössischen Vielfalt dieser Gattung. Dabei geht es in der Sammlungspräsentation nicht allein um neue bildhauerische Ansätze, sondern auch um das Zusammenspiel mit klassischen Medien wie Malerei und Zeichnung sowie installativen Arbeiten.
Die Ausstellung beinhaltet skulpturale und plastische Arbeiten von folgenden Künstlern:
Eva Beresin, Bruno Gironcoli, Karl Karner, Soli Kiani, Basil Kincaid, Elena Koneff, Jonathan Meese, Annette Messager, Nam June Paik, Friedrich Panzer, Rudolf Polanszky, Dieter Roth, Markus Schinwald, Toni Schmale, Julian Schnabel, Tschabalala Self, Franz West, Erwin Wurm, Kennedy Yanko.
Zu sehen sind weiters Gemälde und Arbeiten auf Papier von: Herbert Brandl, Cecily Brown, Alexandre Diop,
Jadé Fadojutimi, Martha Jungwirth, Maria Lassnig, Albert Oehlen, Hubert Scheibl, Liliane Tomasko, Xiyao Wang.
Ausstellungsort ist die ALBERTINA KLOSTERNEUBURG – Essl Museum Ausstellungshalle 2 und 3.
An der Donau-Au 1 | 3400 Klosterneuburg T +43 (0)1 534 83 0 | www.albertina.at
Öffnungszeiten: Donnerstag bis Sonntag 10.00 bis 17.00 Uhr
(JT April 2025)
Abbildungen:
Martha Jungwirth. Vladimir Nabokov: Erinnerung, sprich, 2017. 160 × 138 cm, Öl auf Karton. ALBERTINA, Wien. © Martha Jungwirth / Bildrecht, Wien 2025, Foto: ALBERTINA, Wien
Karl Karner. I eat with my bird, 2024. 130 × 90 × 260 cm, Aluminiumguss, Swarovski-Glitter. ALBERTINA, Wien – Familiensammlung Haselsteiner. © Karl Karner, Foto: Karl
Karner
Gemeinsam Kunst erleben
Die Ausstellung Nie endgültig! Das Museum im Wandel im mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien widmet sich bis 12. April 2026, kuratiert von Marie-Therese Hochwartner und Dieter Ronte,
dem Wandel der Institution in der Direktionszeit von Dieter Ronte (1979 bis 1989).
Exemplarische Einblicke in die Heterogenität der Sammlungserweiterungen werden mit kulturpolitischen Parametern und programmatischen Entscheidungen dieses Jahrzehnts gegengelesen.
Gerade in Ronte’s Zeit legte man die Grundsteine für Kollaborationen mit Sammlern, war aktiv in gesellschaftspolitischen Belangen und bereitete durch strategische Erwerbungen Sammlungsschwerpunkte
der folgenden Jahrzehnte vor.
„Nie endgültig“ – diese von Hertha Firnberg geprägte Formel - definiert das mumok bis heute als dynamischen Ort des Wandels. Diese Idee wird in der Ausstellung mit interaktiven Möbeln und Dialogräumen lebendig, die
das Museum als Plattform für gemeinsames Forschen, Lernen und Hinterfragen festschreiben.
Die Besucher erwartet ein offenes Ausstellungsformat, in dem Museumspraxis und alles, was sie umfasst, als Beziehungsarbeit verstanden wird. Kunst wird von der Institution so nicht nur gezeigt, sondern gemeinsam reflektiert und erlebt.
Weitere Informationen unter www.mumok.at
(JT April 2025)
Ausstellungsansichten:
Eva Aeppli, L’Aube, 1960. Foto: Klaus Pichler © mumok
Niki de Saint Phalle, Tea Party, ou Le Thé chez Angelina, 1971. Hermann Nitsch, Kleiner Existenz-Altar, 1960. Arnulf Rainer, Übermalung violett, 1961. Arnulf Rainer, Kreuz, 1980. Foto: Klaus Pichler © mumok
Die vielfältige Christa Hauer
Anlässlich ihres 100. Geburtstags widmet sich die Ausstellung „Christa Hauer. Künstlerin, Galeristin, Aktivistin“ bis 1. März 2026 in der Landesgalerie Niederösterreich in Krems dem breit gefächerten
kultur- und gesellschaftspolitischen Engagement der Künstlerin Christa Hauer (1925 – 2013).
Anhand von Werken und Archivalien, die überwiegend aus dem ehemaligen Besitz der Künstlerin stammen, zeichnet die Schau, kuratiert von Alexandra Schantl, Sammlungsleiterin „Kunst nach 1960“ der Landessammlungen Niederösterreich, ein lebendiges Bild ihrer vielfältigen Aktivitäten. Sichtbar wird, dass
Christa Hauer immer am Puls der Zeit war.
Einen Großteil ihrer Sammlung überantwortete die Künstlerin den Landessammlungen Niederösterreich.
Durch weitere Ankäufe bauten die Landessammlungen den Bestand auf rund 1.600 Werke aus dem Familienbesitz Hauer-Fruhmann aus.
In den 1960er-Jahren schuf Hauer mit der Galerie im Griechenbeisl in Wien eine wichtige Plattform für aktuelle Kunst, die sich in den elf Jahren ihres Bestehens durch große Offenheit auszeichnete. Neben bekannten österreichischen Namen wie Christian Ludwig Attersee, Martha Jungwirth, Franz Ringel oder Karl Prantl zeigte die Galerie zahlreiche Ausstellungen von Künstlern aus Deutschland, England, Italien, Ex-Jugoslawien, Ungarn oder auch Indien und Japan. Nach der Schließung der Galerie im Griechenbeisl verlagerte Hauer ab 1971 ihr Wirken auf das nahe von Krems gelegene Schloss Lengenfeld. Innerhalb kürzester Zeit entwickelte sich dieses zu einem kulturellen Treffpunkt. Ausstellungen, Performances sowie Musik- und Literaturabende lockten
Publikum aus nah und fern an.
Darüber hinaus war Christa Hauer 1976/77 federführend an der Gründung der Internationalen Aktionsgemeinschaft bildender Künstlerinnen (IntAkt) und der Durchsetzung der Forderung nach Gleichbehandlung weiblicher und männlicher Kunstschaffender beteiligt.
Weitere Informationen unter www.kunstmeile.at/hauer
(JT April 2025)
Abbildungen:
Christa Hauer. O.T., 1964
Christa Hauer, Selbstporträt, 1945
Copyright: Christa Hauer/Bildrecht, Wien 2025
Kunst gegen Krisen
Die Ausstellung „Slice of Life. Von Beckmann bis Jungwirth“ im Museum der Moderne Salzburg in der Altstadt im Rupertinum, kuratiert von Barbara Herzog, zeigt bis 19. Oktober 2025 Werke, die in Zeiten von Ausnahmezuständen entstanden sind – als Ausdruck von Unsicherheit, als Akt des Widerstands oder als Hoffnung auf Neubeginn.
Sie spiegeln persönliche und gesellschaftliche Erschütterungen wider und eröffnen neue Perspektiven.
In einer Zeit, die von Kriegen, den Auswirkungen der Klimakrise und gesellschaftlichen Spannungen geprägt ist, wirken die Themen der Ausstellung aktueller denn je.
In herausfordernden Zeiten kann Kunst als Zufluchtsort dienen – sie wird zum Ausdrucksmittel, zum Ventil,
zum Gegenentwurf und zur Möglichkeit, das Unbegreifliche fassbar zu machen.
Statt einer passiven Hinnahme entsteht eine künstlerische Auseinandersetzung, die Perspektiven öffnet und Veränderung sowie einen hoffnungsvolleren Blick in die Zukunft ermöglicht.
So sind auch viele Werke aus den Sammlungen des Museum der Moderne Salzburg in Zeiten des Umbruchs entstanden – geprägt von der existenziellen Bedrohung im Krieg wie bei Max Beckmann, von Erfahrungen
der Flucht wie bei Lyonel Feininger oder vom Kampf um Sichtbarkeit in einem männerdominierten Kunstbetrieb, wie ihn Maria Lassnig thematisiert.
Die in der Ausstellung präsentierten Gemälde, Grafiken, Fotografien und Objekte von Max Beckmann, Margret Bilger, Lyonel Feininger, Greta Freist, Adolf Frohner, Richard Gerstl, Friedensreich Hundertwasser,
Martha Jungwirth, Ernst Ludwig Kirchner, Oskar Kokoschka, Alfred Kubin, Else Lasker-Schüler, Maria Lassnig, Marino Marini, Max Oppenheimer, Madame d’Ora, Florentina Pakosta, Arnulf Rainer, Rudolf Schönwald,
Zbyněk Sekal, Sophia Süßmilch und Wilhelm Thöny reflektieren die jeweiligen gesellschaftlichen und
politischen Verhältnisse zur Zeit ihrer Entstehung.
Weitere Informationen unter https://www.museumdermoderne.at/
(JT März 2025)
Abbildungen:
Ernst Ludwig Kirchner, Landschaft, 1916, Öl auf Leinwand, Museum der Moderne Salzburg, Foto: Andrew Phelps
Else Lasker-Schüler, Der Bund der wilden Juden, 1923, aus „Theben. Gedichte und Lithographien“, Buch mit 10 handkolorierten Lithografien, Museum der Moderne Salzburg, Foto: Bettina Salomon
Oskar Kokoschka, Mädchenbildnis, um 1913, Öl auf Leinwand, Museum der Moderne Salzburg © Fondation Oskar Kokoschka / Bildrecht, Wien, 2025, Foto: Rainer Iglar
Michael Pammesberger schlägt in Krems auf
Das Karikaturmuseum Krems widmet bis 1. Februar 2026 dem Karikaturisten Michael Pammesberger (geboren am 2. September 1965 in Bad Ischl) anlässlich seines 60. Geburtstags
die große Personale „Planet Pammesberger“, kuratiert von Gottfried Gusenbauer und Anna Steinmair.
Pammesberger ist einer der herausragendsten Karikaturisten Österreichs, der täglich die politischen Abgründe Österreichs sowie gesellschaftliche Themen zeichnerisch kommentiert, seit 1997 täglich für den Kurier.
In seinen Karikaturen bringt er mit präzisem Strich und scharfsinnigem Witz Politik und Zeitgeschehen auf
den Punkt. Sein Motto dabei: „Ich schreck’ beim Zeichnen vor nichts zurück.“
Die Ausstellung umfasst einen Querschnitt durch Pammesberger’s Werk und zeigt ihn als Chronisten der
letzten 30 Jahre – von aktuellen bis hin zu frühen Arbeiten und gezeichneten Reiseberichten.
Der Zeichner fängt die Nuancen menschlichen Handelns ein und verwandelt sie in brillante Kunst.
Parallel zur Ausstellung erscheint das Buch „Planet Pammesberger“.
Weitere Informationen unter www.karikaturmuseum.at
(JT Feb. 2025)
Fotos: Kurier/Jürg Christandl, Michael Pammesberger
Wien feiert 200 Jahre Johann Strauss
Die innovative Art & Tech Exhibition „JOHANN STRAUSS – NEW
DIMENSIONS“ macht das musikalische Genie von Johann Strauss in einer immersiven,
informativen und interaktiven Art und Weise im neuen Johann Strauss Museum, zwischen Wiener
Staatsoper und Naschmarkt, in der Friedrichstraße 7 im 1. Wiener Bezirk, erlebbar.
Hier tauchen die Besucher in die Welt des Walzerkönigs ein. Die Ausstellung zeigt das Leben und Werk von Johann Strauss in all seinen Dimensionen. Auf einer Fläche von ca. 900 m² beeindruckt die Schau durch technische und künstlerische Exzellenz und bietet eine multimediale Symphonie aus Entertainment und Geschichte, die sich über sieben Akte erstreckt.
„JOHANN STRAUSS – NEW DIMENSIONS" ist ein privat finanziertes, ganzjähriges Highlight des Johann Strauss Festjahres
2025.
Zusammen mit den vielfältigen Aktivitäten
von Johann Strauss 2025 Wien, unter der Leitung von Festival-Intendant Roland Geyer, wird der 200. Geburtstag des Walzerkönigs mit allen Wienern und
Gästen der
Stadt gefeiert.
Weitere
Informationen unter www.johannstraussmuseum.at/de
Übrigens: Die Tickets zur Ausstellung bieten sich auch als Weihnachtsgeschenk an!
(JT Nov. 2024)
Foto © Philipp Lipiarski
Käthe Leichter - Ikone der sozialistischen Frauenbewegung
2025 feiert das Frauenreferat der Arbeiterkammer sein 100-jähriges Bestehen, der Geburtstag seiner ersten Leiterin, Käthe Leichter, jährt sich zum 130. Mal.
Im Waschsalon Nr. 2, Karl-Marx-Hof, Halteraugasse 7, 1190 Wien, wird bis 1. März 2026 die
Sonderausstellung „Käthe Leichter. Und die Vermessung der Frauen“ gezeigt.
Käthe Leichter ist eine der einflussreichsten Persönlichkeiten der Arbeiterbewegung der Ersten Republik, sie ist „die intellektuelle Kraft der sozialistischen Frauenbewegung“. Als erste Leiterin des Frauenreferats der Wiener Arbeiterkammer führt sie detaillierte Studien zu den Lebens- und Arbeitsbedingungen berufstätiger Frauen durch und avanciert zu einer Pionierin der Sozialforschung.
Käthe Leichters damals erhobene Forderung hat bis heute nichts an Aktualität verloren:
„Gleicher Lohn für gleiche Leistung!“ - und das ist beschämend!
Leichter zählt zu den engsten Mitarbeiterinnen Anna Boscheks, der ersten Gewerkschafterin im Parlament. Käthe findet in Boschek eine erfahrene Beraterin, umgekehrt unterstützt sie die Abgeordnete bei Gesetzes- und Initiativanträgen. Diese intensive Zusammenarbeit bestimmt maßgeblich die Frauenpolitik der Ersten Republik.
Ab dem Frühjahr 1919 arbeitet Käthe im Finanzministerium und als wissenschaftliche Mitarbeiterin Otto Bauers in der Staatskommission für Sozialisierung. Deren Bemühungen scheitern schließlich am Widerstand der Christlichsozialen. Immerhin kann 1919 das Gesetz zur Errichtung von Betriebsräten umgesetzt werden. Es trägt auch Käthes Handschrift.
Obwohl Bauer der Überzeugung ist, dass Käthe „einer der gescheitesten Menschen in der Partei“ ist, wird sie es nie in „die erste Reihe“ schaffen, weder für den Nationalrat noch für den Wiener Gemeinderat kandidieren.
Geboren wird Käthe am 20. August 1895 als Marianne Katharina Pick in eine gutsituierte jüdische Familie in Wien.
1921 heiratet Käthe Pick den Juristen und Journalisten Otto Leichter, den sie in der Jugendbewegung kennengelernt hat. 1924 kommt der erste Sohn Heinz zur Welt, 1930 der zweite, Franz.
Im März 1942 wird Käthe Leichter in die Heil- und Pflegeanstalt Bernburg an der Saale verbracht und im Rahmen der Massenvernichtungsaktion „Sonderbehandlung 14 f 13“ ermordet.
Weitere Informationen unter www.dasrotewien-waschsalon.at
(JT Sep. 2024)
Fotos: Leichter Family Archive